Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 2. (Szolnok, 1987)

TANULMÁNYOK - Tolnay Gábor: Az 1920-as évek földreformja Szolnok megyében / 133. o.

GÁBOR TOLNAY DIE BODENREFORM DER 1920ER JAHRE IM KOMITAT SZOLNOK Zur Stabilisierung des gegenrevolutionären Systems gehörte auch die aufgrund des XXXVI. Gesetzartikels des Jahres 1920 vollzogene Bodenreform. Bei ihrer Durch­führung im Komitat Jász-Nagykun-Szolnok war die im Laufe von Jahrhunderten zu­standegekommene spezifische - nur für die jazygischen und kumanischen Orte cha­rakteristische — Besitzverteilung von grosser Auswirkung. Das Komitat lässt sich in­folgedessen in zwei gut zu unterscheidende Zonen einteilen: zum einen die beiderseits der Theiss liegende sogenannte Gr ossgrundbesitzzone, zum anderen die zu beiden Seiten dieser Zone befindlichen jazygisch-kumanischen Redemptus-Ortschaften. Für die Grossgrundbesitzzone war die Agrar­entwicklung auf preussischem Wege charakteristisch, während sich in den von der so­genannten Redemption beeinflussten Orten Merkmale der Agrarentwicklung auf ame­rikanischem Wege zeigten. All das wirkte sich auf die Durchführung der Nagyatádi­Bodenreform sowie auf die weitere Entwicklung der Landwirtschaft aus. Die Nagyatádi-Bodenreform führte im Komitat folgende Veränderungen her­bei: 1. Sie vergrösserte die Kluft zwischen den extremen Besitzkategorien, wobei auf der einen Seite die Masse der völlig besitzlosen Agrarproletarier und die vielen existenzunfähigen Wirtschaften standen, auf der anderen die wenigen Grossgrund­besitzungen, deren Gebiet kleiner wurde. 2. Das offen eingestandene Ziel der Bodenreform — die Schaffung einer gesun­den Bodenverteilung — wurde im Komitat nicht verwirklicht, obgleich man in hohem Masse die Ansiedlung förderte. Die Gründung von fünf Siedlungen im Komitat (Ecseg­falva, Kengyel, Rákóczi új falu, Szandaszőlős und Tiszatenyö) fiel ja zeitlich gerade mit der Durchführung der Bodenreform zusammen. 3. Im Verlauf der Analyse statistischer Angaben wurden wir auf folgendes auf­merksam: Die mit der Bodenreform in Verbindung stehenden Angaben der Agrar­statistik des Jahres 1935, die in der Fachliteratur der Geschichtswissenschaft als End­resultat angesehen werden, weichen sowohl von den Angaben in den Akten der Staat­lichen Bodenverteilungskommission (Országos Földosztó Bizottság) als auch von denen in den Versammlungsprotokollen der Vertretungen in hohem Masse ab. Die Gründe sehen wir in folgendem: Stellen wir die Anzahl der bearbeiteten Felder nach Jahren und Verteilungshart aufgefächert dar, so sehen wir, dass die Anzahl der verteilten Fel­der eine Zeitlang zunimmt, ihren Höhepunkt erreicht und sodann wieder abnimmt. Im Fall der mit ständigem Besitzrecht verteilten Felder tritt der Höhepunkt im Jahre 1935 174

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