Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)

Die Bestände des Verkehrsarchivs: - B. Registraturen sonstiger staatlicher Eisenbahnverwaltungen

69 steriums, sondern erhielt eine weitgehende Selbständigkeit, und nur wenige Aufgaben blieben dem Ministerium Vorbehalten, für deren Wahrnehmung ein eigenes Komitee eingerichtet wurde. Von besonderer Bedeutung war der Umstand, daß die Bediensteten der verstaatlichten Bahnen nicht als Staats­beamte galten und daß alle Dienstvorschriften der Privatbahnen einstweilen in Kraft blieben. Der Zentraldienst war in 11 Abteilungen gegliedert, und zwar: Sekretariat, Rechtsbüro, Bau- und Bahnerhaltung, Zugförderung, Werk­stättendienst, Verkehrsdienst, Kommerzieller-Dienst, Einnahmenkontrolle, Materialverwaltung, Buchhaltung und Hauptkassa. Über die Organisierung des Exekutivdienstes waren die Meinungen längere Zeit geteilt, bis schließlich sechs Oberbahnbetriebsämter (Wien, Linz, Salzburg, Steyr, Villach und Feldkirch) errichtet wurden, denen die Stationen und Heizhäuser des Bezirkes unterstanden. Die Oberbahnbetriebsämter gliederten sich in drei Inspektorate (für den Verkehrs-, Bahnerhaltungs- und Zugförderungsdienst) sowie in ein Sekretariat. In ihrer Organisation sind die Anfänge der späteren Eisenbahnbetriebs- bzw. Staatsbahndirektionen zu erkennen, obwohl die zugewiesenen Streckenkilo­meter nur Bruchteile der späteren Direktionsbereiche umfaßten. Die Direktion für Staatseisenbahnbetrieb bestand nur zwei Jahre, und ihr Aufgabenkreis ging am 1. VIII. 1884 in die Generaldirektion der Österreichischen Staats­bahnen über. Die Akten wurden bereits in skartiertem Zustand vom Archiv übernommen. Verzeichnis: 2 Kartons Präsidialakten (1882—1883), 24 Kartons allgemeine Akten (1882—1883) mit Zahlenregistratur, 26 Kartons (1884) mit Chiffemregistratur; für die Jahrgänge 1882 und 1883 51 Geschäfts- und Indexbücher, für Jahrgang 1884 bloß 17 Indexbücher. Archivbezeichnung: IV F. 26. Ministerialkommission für die Verwaltung der Tarnow-Leluchower und Dniester Staatsbahn, der Erzherzog Albrecht- und Mährischen Grenzbahn (1883-1884). Der zweite Ansatzpunkt für die Bildung eines Staatsbahnnetzes lag in Galizien, wo die besonders ungünstige finanzielle Lage der Privatbahnen das Eingreifen der Staatsverwaltung erforderte (Näheres bei den einzelnen Bahnen). Für die einheitliche Oberleitung der drei im Titel angeführten gali- zischen Bahnen sowie der Mährischen Grenzbahn, deren Betriebsführung durch die Betriebsleitungen in Lemberg, Tarnów und Mährisch-Schönberg besorgt wurde, ist am 14. XI. 1883 eine aus 5 Mitgliedern bestehende Mini­sterialkommission bestellt worden, die denselben Aufgabenkreis wie die Kommission der niederösterreichischen Staatsbahnen hatte. Diese Dienst­stelle stellte jedoch bereits am 1. VIII. 1884 anläßlich der völligen Reform der Staatsbahn Verwaltung ihre Tätigkeit ein. Verzeichnis; 4 Kartons (1883 — 1884), Zahlenregistratur; ein Indexbuch für den ge­samten Bestand. Archivbezeichnung: IV G.

Next

/
Thumbnails
Contents