Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)
Die Bestände des Verkehrsarchivs: - A. Selekte und Gesamtregistraturen von Hofstellen und Ministerien
25 und Stellungnahme der Öffentlichkeit übergeben wurde. In diesem Elaborat war die Ausführung von insgesamt 7000 km Eisenbahnlinien, hauptsächlich in Ungarn, vorgesehen. Von den vor 1866 konzessionierten Bahnen sind bis zum Ausgleich mit Ungarn nur die Turnau-Kraluper Eisenbahn, die Pest— Losonczerbahn und die Lemberg—Czernowitzer Eisenbahn eröffnet worden. Es fallen jedoch die Anfänge der Böhmischen Nordbahn, der Kaiser Franz Josef-Bahn, der Kronprinz Rudolf-Bahn und der Mährisch-Schlesischen Nordbahn sowie verschiedener ungarischer Bahnen in diese Epoche, wenn auch mit den Bauarbeiten bei den meisten Bahnen erst nach Kriegsende 1866 begonnen werden konnte. Erst nach dem Verlust von Venetien konnte die Brennerbahn als zweite Nordsüd-Verbindung eröffnet werden. Insgesamt erhöhte sich das Eisenbahnnetz in der Monarchie im Zeitraum von 1861 bis 1867 von 5018 auf 6430 km. Der Wirkungskreis dieses Ministeriums erstreckte sich — trotz des Bestandes eines ungarischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Kommunikationen — noch im ganzen Jahre 1867 auch auf die Länder der ungarischen Krone. Bei keiner anderen Registratur einer Zentralstelle ist der Anteil von Konzessionsansuchen so groß wie gerade bei diesem Ministerium. Technische Probleme sind jedoch spärlich behandelt. Über die innere Entwicklung der Privatbahnen in Österreich sowie über den Bau von Eisenbahnen in den Nachbarstaaten sind hingegen reichliche Hinweise vorhanden. Die skartierten Bestände sind bereits bei der Errichtung des Eisenbahnarchivs übernommen worden. Verzeichnis: 38 Kartons allgemeine Akten (1861 bis 1867), AktenbezeichnungE, Zahlenregistratur mit Subnummem, 7 Indices, 7 Nummembücher gleichzeitig Skartierungsverzeichnis, Hauptinventar 3. Band, S. 15—158. 9 Kartons Präsidialakten im Verkehrsarchiv unter „Handelsministerium“ geführt. Archivbezeichnung: III Da. 7. Handelsministerium (1868—1896). Nach der Neuregelung des Verhältnisses mit Ungarn im Jahre 1867 änderte sich auch der Wirkungskreis einzelner Ministerien. In dem am 30. XII. 1867 gebildeten ersten zisleithanischen Kabinett Auersperg wurde Dr. Ignaz Edler v. Plener zum Handelsminister ernannt. Mit a. h. Entschließung vom 11. I. 1868 wurden die Agenden der Landeskultur aus dem Ministerium für Handel und Volkswirtschaft dem neugebildeten Ackerbauministerium zugewiesen, sodaß von diesem Zeitpunkt an bis zur Errichtung eines eigenen Eisenbahnministeriums im Jahre 1896 das ,,K.K. Handelsministerium“ die für alle Eisenbahnangelegenheiten in der österreichischen Reichshälfte zuständige höchste Stelle war. Der Personalstand dieses Ministeriums war in den ersten Jahren noch sehr klein; es waren unter anderem nur zwei Sektionen vorgesehen, und zwar eine allgemeine für alle Angelegenheiten des Handels, der Gewerbe, der Schiffahrt und des Eisenbahnwesens (Pretis, ab 1871 Wiedenfeld) sowie eine Sektion für alle Post- und Telegraphenangelegenheiten (Maly). In der allgemeinen Sektion war das 5. Depar-