Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)

Die Bestände des Verkehrsarchivs: - A. Selekte und Gesamtregistraturen von Hofstellen und Ministerien

26 tement (Pfeiffer) für das Eisenbahnwesen zuständig, welches 1869 in die beiden Departements 5 a (legislative und internationale Angelegenheiten sowie Konzessionen; Pfeiffer) und 5b (Bau- und Betrieb von Eisenbahnen; Leeder) geteilt wurde. 1872 bildete man schließlich für Betriebs- und Ver­kehrsangelegenheiten das Departement 5c (Pollanetz). Bloß vorüber­gehend war in den Jahren 1870—1875 die Institution von technischen Kon­sulenten für Eisenbahnfragen im Handelsministerium (Nördling, Weber), die als Verbindungsglieder zur Generalinspektion gedacht waren. Die tief­greifenden Änderungen in der österreichischen Volkswirtschaft nach dem Börsenkrach des Jahres 1873, die sich besonders im Eisenbahnwesen zeigten, führten auch zu organisatorischen Änderungen im Handelsministerium. Die Wiederaufnahme des Staatsbahnbaues wurde zunächst von der Bauabteilung der Generalinspektion durchgeführt, welche in dieser Eigenschaft die Stellung eines Ministerialsdepartements inne hatte (Pischof). Auf Grund der a. h. Entschließung vom 6. VI. 1874 (Pr. ZI. 989) wurden diese vier Departements zu einer neugebildeten Eisenbahnsektion (Pußwald, seit 1886 Wittek) zusammengefaßt, wobei die Departements die Nummern: VII (Konzessions­wesen, Wittek), VIII (Bausachen, Leeder, zugeteilter Ingenieur Lilienau), IX (Betrieb, Pollanetz) und X (Rechtsangelegenheiten, Leddihn) erhielten. Eine Mittelstellung hatte in den Jahren 1875 bis 1879 Nördling als General­direktor des österreichischen Eisenbahnwesens inne, eine verwaltungsge­schichtliche Kuriosität, die selbstverständlich zu Differenzen in Kompetenz­fragen führen mußte. Bezüglich der in den Jahren 1875 bis 1884 geschaffenen Dienststellen, zunächst für den Bau und später auch für den Betrieb der Staatsbahnen, wird auf die entsprechenden Abschnitte des Inventars hin­gewiesen. Bei der Neuorganisation der Generalinspektion und Errichtung einer eigenen Baudirektion ist die Doppelstellung der Bauabteilung als Mini- sterialdepartement beseitigt worden. 1882 wurden jedoch anläßlich einer neuerlichen Reform der Staatsbahnverwaltung den Abteilungen III (Kommer­zieller Betrieb) und IV (Staatsgarantierechnungswesen) der Generalinspektion ministerielle Befugnisse zuerkannt, und sie wurden in dieser Eigenschaft als Departements IXb (Lange von Burgenkron) und IXc (Jeitteles) bezeichnet. Schließlich schuf man im Jahre 1887 ein Departement Vila (Hardt) für Personal-, Eisenbahnbuch- und Vereinsangelegenheiten. Die organisatorische Entwicklung fand erst 1894 — also zwei Jahre vor Errichtung eines eigenen Eisenbahnministeriums — ihren Abschluß durch die Bildung eines besonderen Lokalbahnamtes im Handelsministerium (RGBl. 162), welches zwei Büros umfaßte: a) legislative, administrative Angelegenheiten (Wrba) u. b) technische, kommerzielle Angelegenheiten (Wurmb). Das technische Büro hatte gleichzeitig als selbständige Abteilung der Generalinspektion zu fun­gieren, das auch Projekte auf Kosten der Interessenten ausarbeiten konnte. Außer diesen acht Departements im Verband der Eisenbahnsektion waren noch ein allgemeines Rechtsdepartement sowie ein statistisches Departe­ment teilweise auch für Eisenbahnfragen im Handelsministerium zuständig.

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