Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)
Die Bestände des Verkehrsarchivs: - A. Selekte und Gesamtregistraturen von Hofstellen und Ministerien
19 (im heutigen Sinne eigentlich nur eine Abteilung) unter dem Vorstande Ghega wurde dem Ministerialhaudepartement unterstellt und in eine administrative Abteilung sowie in drei Bauinspektorate gegliedert; die Eisenbahnbetriebssektion unter dem Vorstande Schmid hingegen, aus einer technischen, administrativen und kommerziellen Abteilung bestehend, wurde der Sektion für Kommunikationsmittel unterstellt. Diese Eingliederung führte man jedoch nicht konsequent durch, da diese beiden Sektionen analog der aufgelösten Generaldirektion bei gewissen Angelegenheiten noch als eigene selbständige Behörden ihre Entscheidungen fällen konnten. Außerdem wurde wenige Wochen später in Verona ein dem Ministerium direkt unterstelltes Bauinspektorat für die lombardisch-venezianischen Eisenbahnen unter dem Vorstand Negrelli eingerichtet. Diese provisorische Organisation war jedoch kaum ein Jahr in Kraft. Die Behandlung aller Bauangelegenheiten im ministeriellen Rahmen erwies sich nicht als zweckmäßig, und so wurde mit den Erlässen vom 13. X. und 15. XII. 1849 eine Generalbaudirektion für alle staatlichen Bauangelegenheiten eingerichtet, worüber Näheres in dem betreffenden Abschnitt der ausführenden staatlichen Stellen erläutert wird (Seite 58). Das Ministerium selbst wurde im Herbst 1849 neugegliedert (Geschäftseinteilung 13. X., Personalbesetzung 31. X.), wobei die zweite Sektion für öffentliche Bauten unter der Leitung des Obersten Franz Mayern ein administrativ-legislatives (Fräst) sowie ein technisches Departement (Blumfeld) umfaßte; ferner ist zum ersten Male ein eigenes „Bauarchiv“ (Mitis) eingerichtet worden. Die dritte Sektion für sämtliche Kommunikationsmittel (Kalchberg) umfaßte hingegen vier Departements, und zwar Postdienst, Eisenbahnbetrieb (Pichler), Telegraphendienst und legislative Arbeiten. Analog der Generalbaudirektion als ausführende Dienststelle wurde mit Wirkung vom 1. III. 1850 eine eigene Generaldirektion der Kommunikationen eingerichtet, die sich aus drei weitgehend selbständigen Direktionen für Eisenbahnbetrieb (Schmid), Postwesen und Telegraphenangelegenheiten zusammensetzte. Mit Beginn des Jahres 1852 wurde die letztgenannte Dienststelle unter dem neuen Ressortminister, Andreas (später Freiherrn von) Baumgartner (seit 23. V. 1851), in die dritte Sektion praktisch einverleibt, und Kalchberg erhielt den Titel: Generaldirektor der Kommunikationen. Die Gliederung war folgende: Departement 1: administrative Angelegenheiten, Departement 2: Bauangelegenheiten der in Betrieb befindlichen Eisenbahnen, Fahrbetriebsmittel, Werkstätten, Privatbahnen, Statistik (Pichler), Departement 3: Telegraphenbau, Departement 4: Post- u. Telegraphenbetrieb, Departement 5: Eisenbahnbetrieb (Schwarzhuber), Departement Löwenthal, Auslandsverträge, und Departement Maly, Rechtsangelegenheiten, sowie verschiedene Hilfsämter. Als Aufsichtsbehörde im Sinne der definitiven Eisenbahnbetriebsordnung vom 16. XI. 1851 wurde wenige Wochen später eine Generalinspektion errichtet, die anfänglich auch Aufsichtsrech Le gegenüber den Post- und Telegraphenanstalten innehatte und deren Entwicklung in dem Abschnitt: „Generalinspektion“ ausführlich dargestellt wird. Die Re2*