Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 11. Die Kartensammlung
76 genheiten, Rechts- und Versorgungsansprüche der Kriegsteilnehmer und deren Angehörigen, Verwaltung ehemaliger militärischer Bauten u. dgl. m.), wurden von den verschiedenen Ministerien übernommen. Gemäß Erlaß des BKA., ZI. 7649-Pr. 1 b/50 vom 12. 2. 1950, nahm das KA. die noch vorhandenen Akten des aufgelösten Heeresamtes in Verwahrung. Über den Bestand unterrichtet der AB. 583—4—33. Verzeichnis: 54 Fasz., 23 Mappen, 8 Bde. 11. Die Kartensammlung. Die Kartensammlung des KA.1) in ihrer heutigen Gliederung umfaßt: A. Die eigentliche Kartensammlung, B. Das Genie- und Planarchiv, C. Die Landesbeschreibungen und D. Die Handbibliothek. Verwaltungstechnisch angeschlossen ist ferner noch die Bildersammlung des KA., doch wird diese in einem eigenen Abschnitt (siehe S. 88 ff.) behandelt. A. Die eigentliche Kartensammlung. Mit der Gründung des Hofkriegsrätlichen Archivs 1711 wurde eine kleine Sammlung von meist handgezeichneten Karten und Plänen des HKR. vom Archiv übernommen und im Laufe der Zeit vermehrt. Vom Jahre 1764—1801 war dieser Plansammlung des Hofkriegsrätlichen Archivs auch das sogenannte „Geniearchiv“ (eine Sammlung fortifikatorischer Pläne) angeschlossen und es bildeten beide Sammlungen die „Topographische Abteilung“ des Archivs. Deren Aufgabe war die Sammlung und Evidenthaltung der topographischen Elaborate, weiters sollte eine Generalkarte der Ländergebiete entworfen werden, aus welcher dann Teilkarten anzufertigen waren. 1779 wurde aus dem vorhandenen Material eine Art „Historie“ zusammengestellt, welche — als erste Verwertung — der Belehrung der Generale und Offiziere diente. Der allgemeine Mangel und das steigende Bedürfnis an Karten veranlaßten 1781 den FM. Graf Hadik zur Anordnung, daß künftig auch alle Dubletten aufzubewahren seien. Weitere Bestimmungen zum Ankauf von Karten auf öffentlichen Auktionen und zur Übernahme von Kartenmaterial aus Nachlässen höherer Offiziere brachten es mit sich, daß sich die Sammlung bald vergrößerte. Das allgemeine Interesse für Karten hatte in allen Kreisen zugenommen und man begann, Karten nicht nur für militärische Zwecke auszunützen, sondern auch für ökonomische und andere Zwecke als Behelfe einzuführen. Es war dies die Zeit, im welche die erste, die sogenannte „Joseph mische Landesaufnahme“ fällt. * IX. *) Vgl. nachstehende Literatur: K. Eperjesy, Verzeichnis der ung. Karten des Kriegsarchivs Wien; Szeged 1929. — K. v. Haradauer, Die Kartographie auf der historischen Ausstellung der Stadt Wien; 1884. — Katalog der Ausstellung des IX. Deutschen Geographentages zu Wien, 1891; Wien 1891. — Mitteilungen des k. k. KA. 1883—1886 mit 11 Verzeichnissen von Kartenerwerbungen. — J. Langer, a. a. O. — Nischer-Falkenhof, Die Kartensammlung des österr. KA.; in: Archivalisehe Zeitschrift, 3. Folge, III. Bd. (1926). — J. Paldus, Die Kartenabteilung des k. u. k. KA.; Wien 1914. — O. Regele, Beiträge zur Organisation der Kartographie in Österreich bis 1918; Ms. 1948. — R. Schmidt, Zusammenstellung über die Karten und Pläne Jugoslawiens im KA.; 1932/36. — Die Kartensammlung leitet seit 1947 der w. A.R. Ludwig Hoch, seit 1951 auch Vorstand der Bildersammlung des KA.