Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 9. Das Luftfahrt-Archiv und das Luftfahrt-Museum
70 wissenschaftliche Personal anfangs die Zahl 3 erreichte, erhöhte sich der Stand im Jahre 1941 auf 8 und schmolz dann bis Kriegsende wieder auf nur 3 zusammen. Für kriegshistorische Arbeiten des Weltkrieges 1914—1918 wurden Ruhestandsoffiziere der ehemaligen k. u. k. Wehrmacht als freiwillige wissenschaftliche Mitarbeiter verwendet. Das Verwaltungspersonal bestand aus Militärbeamten des mittleren Dienstes, denen hauptsächlich der Kanzleidienst oblag. Als Hilfspersonal befanden sich stets mehrere von der Luftwaffe aus kommandierte Unteroffiziere und Soldaten, ferner Zivilangestellte für Schreib- und Zeichendienste im Luftfahrt-Archiv. Zur ständigen Bewachung verfügte das Archiv über eine eigene Hauswache. Der Gesamtstand betrug 1938 11 Personen, stieg bis 1941 auf 30 an und nahm dann bis 1946 bis auf 5 wieder ab. Seit 1947 sind nur noch 2 Personen tätig. Die Berufs-Militärpersonen und die Reserveoffiziere standen unter dem Dienstrecht der Deutschen Wehrmacht. Die Reichsangestellten waren Vertragsangestellte mit Monatsbezug, gegliedert nach der Tarifordnung für Angestellte. Die Zivilangestellten erhielten als Arbeiter und sonstiges Hilfspersonal Wochenlohn. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter für kriegshistorische Arbeiten des ersten Weltkrieges 1914/18 waren freiwillige Mitarbeiter ohne jede dienstrechtliche Stellung. In Prag befand sich seit 1. I. 1941 eine Zweigstelle mit 1 Offizier, 1 Schreibkraft und 1 Soldaten. Sie gelangte am 1. VIII. 1941 nach Wien und wurde bald darauf ganz aufgelassen. B. Unterbringung und Aufbewahrung der Archivalien. Das Luftfahrt-Archiv wurde bei seiner Gründung zuerst in den Räumen des KA. untergebracht, übersiedelte dann wegen Raumbedarf am 10. Juni 1941 in die Kaserne der ehern. Leibgarde-Infanterie in Wien VII., Karl Schweighofergasse 3, wo ihm an Räumen zur Verfügung standen: 6 Kanzleien, 11 Aktenspeicher, 1 Forscher-Zimmer, 1 Karten-Abteilung, 1 Bibliothek, 1 Lichtbild-Archiv, 1 Raum mit Erinnerungsgegenständen an die k. u. k. Luftstreitkräfte bis 1918, 1 Technische Abteilung für Zeichner und Photographen, 1 Wachzimmer, 1 Buchbinderei (3 Räume), 1 Material-Lagerraum, 1 Gefolgschaftsraum (3 Räume) und 1 Lichtpausen-Raum. Das Archiv wurde nicht archivmäßig eingerichtet, denn die Archiva- lien-Aufbewahrung erfolgt in Räumen mit Bretterboden und in Holzregalen. C. Die Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten. Die Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten erstreckten sich zunächst auf die Anlage genauer Kartotheken über das Luftfahrt-Personal der k. u. k. Wehrmacht und des ÖBH. Die Feldakten wurden nach den Einheiten der k. u. k. Verbände, im Wesen also nach Ballonkompagnien und Fliegerkompagnien geordnet. Es kam jedoch bis 1945 zu keiner vollständigen Vereinigung aller Feldakten des Weltkrieges, sodaß sich heute noch zahlreiche den Luftkrieg 1914—1918 betreffende Feldakten in den Feldakten des KA. befinden. Vollständig geordnet ist nur der Aktenbestand, der