Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 6. Der Sonderbestand - 7. Das Archiv des Österreichischen Bundesheeres1918—1938 (1945)
47 Verzeichnis: Disziplinarakten über Offiziere und Beamte: 104 Fasz.; Diszipli- narakten über Unteroffiziere und Mannschaft: 548 Fasz.; Akten und Geschäftsbücher der Disz.-Kommissionen: 55 Fasz. 4. Hilfsorgane des Bundesministeriums für Landesverteidigung. 1922 wurde ein Heeresinspektorat geschaffen. Beigegeben wurden dem Heeresinspektor vier Waffeninspektoren für die Infanterie, Artillerie, Pioniere und Telegraphentruppe; zeitweilig bestand auch ein Kavallerieinspektor. 1937 wurde das Heeresinspektorat in Generaltruppeninspektorat umbenannt. Der Aktenbestand (1923—38) hat durch Verlagerung gelitten. Vom Militärvikariat sind keine Akten in das KA. gelangt; die übrigen Hilfsorgane wie Heeressanitäts- und Heeresintendanzchef, Chef des Heeresbauwesens und Heeresremontierungsinspektor führten in dieser Eigenschaft keine eigene Kanzlei, sie waren zugleich die Vorstände der entsprechenden Abteilungen des Ministeriums. Seit 1933 wurden Militär- und Luftfahrtattachés in das Ausland entsendet. Deren Amtssitze waren: Paris (für Frankreich und Großbritannien), Berlin (für Deutschland und die Schweiz), Rom (für Italien und Albanien), Budapest (für Ungarn und Rumänien), Belgrad (für Jugoslawien) und Prag (für Tschechoslowakei und Polen). Die Attachéberichte erliegen bei den Akten der Nachrichtenabteilung. Verzeichnis: Heeresinspektorat: 27 Fasz., sowie eine Kraftfahrer-Evidenz (Kartei): 18 Fasz. 5. Provisorische deutschösterreichische Wehrmacht (1918—1920). a) Oberbefehlshaber der deutschösterreichischen Wehrmacht. Diese Dienststelle wurde am 7. November 1918 errichtet und Ende Juni 1919 aufgelassen. Verzeichnis: 1 Fasz., 8 Bde. b) Die Landesbefehlshaber. Im VB1. des StA. f. HW. Nr. 1 vom 16. November 1918 wurden Befehlshaber mit den Amtssitzen in Wien (für Nieder- und Oberösterreich, Südböhmen und Südmähren), Linz, Graz, Klagenfurt, Innsbruck (für Salzburg, Tirol, Vorarlberg), Bregenz, Leitmeritz (für Deutschböhmen) und Troppau (für Sudetenland) ernannt10). Österreich versuchte damals, das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ geltend zu machen und das geschlossene deutsche Siedlungsgebiet in Böhmen, Mähren und Schlesien für den neugebildeten Staat in Anspruch zu nehmen. Die militärischen Dienststellen in Leitmeritz und Troppau mußten jedoch ihre Tätigkeit bald einstellen. Der Landesbefehlshaber für Deutschböhmen amtierte ab Dezember 1918 bis zum 11. September 1919 in Wien; dann verblieb hier noch eine „Schutz- und Beratungsstelle“ für Berufsmilitärpersonen, die 1920 aufgelassen wurde. Die Stelle in Troppau wurde am 19. Februar 1919 aufgelassen und dafür beim Landesbefehlshaber für Deutschböhmen in Wien eine „Militärstelle für das Sudetenland“ ange10) Die Befehlshaber in Linz, Klagenfurt und Bregenz waren jenen von Wien, Graz und Innsbruck unterstellt.