Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
I. Band - 12. Die Archive des Allerhöchsten Oberbefehls
118 B. Kanzleibücher: Prot. 1905—1918; Gesuchprot. 1902—1918; Videndenprot. 1905—1918; Manuale (= Konkordanz zwischen den Geschäftszahlen der Prot, und den Rubriken) 1862—1918; Prot, über an Eh. Franz Ferdinand vorgelegte Geschäftsstücke 1898—1914; — Indices 1848—1918; Indices zu den Referatsbögen 1882, 1890—1918; zu den Unterstützungen 1890—1918; zu den Majestätsgesuchen 1902—1918; zu den Gnadengaben 1916—1918; zu den Kriegsdekorationen 1914 bis 1917; zu den Videndenprot. 1918; Fremdnummernbücher (= Repertorien): 1851, 1854—1918; — verschiedene Kanzleihilfsbücher (Reisejournale der Kuriere und Sekretäre) 1902—1918, „Meldebücher“ 1894—1918, Urlaube der Generalität 1913 bis 1918, Wiedervorlage- = „Skontro“-Bücher, Expeditionsjournale 1905—1917 u. a.: insgesamt 701 Bde. D. Das Archiv der Militärkanzlei des Generalinspektors der gesamten bewaffneten Macht (1898—1914). Mit kaiserlicher Entschließung vom 29. März 1898 wurde der Thronfolger Eh. Franz Ferdinand „zur Disposition des a. h. Oberbefehles“ gestellt und ihm eine Anzahl militärischer Funktionen übertragen, wofür ein Stab in der Person eines Stabsoffiziers des Gstbkps. als Flügeladjutant und eines Ordonnanzoffiziers geschaffen wurde (MK. 1898: 68—2/1); dieser Stab hatte mit k. Verfügung von 1908 (MK. 1908: 1—8/1) die Bezeichnung „Militärkanzlei Seiner k. u. k. Hoheit des GdK. Eh. Franz Ferdinand“ zu führen und der Flügeladjutant als ihr Vorstand zu fungieren. Die zunehmende Erweiterung des Wirkungskreises führte zu ständiger Personalvermehrung. 1913 erfolgte die Ernennung zum Generalinspektor der gesamten bewaffneten Macht (MK. 1913: 70—1/106). Der Mord in Sarajevo am 28. 6. 1914 beendete die Tätigkeit dieser Militärkanzlei12). Trotz des nur 16 Jahre dauernden Bestandes dieser Kanzlei wurden mehrfach Änderungen ihrer Kanzlei- und Registraturpraxis vorgenommen und zwar: bis 1905 nur 1 Aktenreihe, ab 1906 bis 1910 auch eine Reservataktenreihe; — bis Ende März 1907 Hinterlegung nach Geschäftszahlen, ab da nach 12 Zahlenrubriken, ab 1. 1. 1908 nach 7 Zahlen- und 5 Buchstabenrubriken (A, C, K, P, M), welche letztere ab 1. 1. 1911 auf 3 (K, P, M) reduziert wurden; ab 1. 1. 1913 werden die Akten wieder fortlaufend numeriert und in mehr als 60 Rubriken hinterlegt, die in einem „Manuale“ verzeichnet sind. Ähnlich bei der Reservataktenreihe. Das Archiv kam 1943 vom Haus-, Hof- und Staatsarchiv am das KA. zugleich mit einem von Fritz Reinöhl angelegten Verzeichnis (AB. 304—3—4), welches auch die Grundlage für das nachstehende Verzeichnis bildet13). Verzeichnis: A. Akten, Hauptreihe 1898—1914: 149 Fasz.; — Reservataktenreihe 1906 bis 1910: 14 Fasz.; — nichteingereihte Akten: 9 Fasz.; — Sonderreihe: Tagesberichte 1913: Fasz. 1, Manöver 1910—1914: Fasz. 2—12, Russisch-japanischer Krieg 1904: Fasz. 13, Krisenakten 1908: Fasz. 14/15, Telegrammwechsel 1912 btr. ung. Krise: Fasz. 16, Balkankrise 1912/13: Fasz. 17—22 (Stückverzeichnis im AB. 304—3—4!), Mobilisierungskrise 1912/13: Fasz. 23, Telegramme der Balkanereignisse 1913: Fasz. 24, Leipzigfeier 1913: Fasz. 25, militärische Angelegenheiten 1903—1904: Fasz. 26—29 (AB. 304—3—4), Studien 1883—1905: Fasz. 30 (wie vorher!), Befestigungen 1898—1911: Fasz. 31 (wie vorher!), Militärstrafprozeßordnung 1910 bis 1912: Fasz. 32, Wehrgesetz, -reform 1909—1912, militärpolitische Referate 1911/12: Fasz. 33/34, Miramare-Akten 1914: Fasz. 35, ung. Ldw.: Fasz. 36, Generalsbücher 1898—1913: Fasz. 37/38, Politische Akten 1906—1914: Fasz. 39—44 (AB. 304—3—4), Hofburg, Baubilder: Fasz. 46, Titel der Monarchie und des RKM. 1908—1911: Fasz. 45, Asperndenkmal 1909/10: Fasz. 47/48, Huldigungen, 12) Vgl. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, II/S. 50 f. 13) KA. Z. 8197/43.