Inventare Teil 7. Inventar des Wiener Hofkammerarchivs (1951)
Die Bestände des Wiener Hofkammerarchivs - 31. Bankal-Akten (1703-1820)
116 31. Bankal-Akten dierte. 1805 nun übernimmt wieder der Staat, der zu diesem Zweck eine eigene Hofkommission aufstellte, den Besitz der Hauptgewerkschaft in seine Verwaltung. Von 1807 an wird das Innerberger Eisen wesen dann von der Hofkammer in Münz- und Bergwesen besorgt, an die damals auch die Registratur der Hauptgewerkschaft von 1783 an überging. Daher verwahrt das Hofkammerarchiv die Akten dieses als „Innerberger Hauptgewerkschaft“ bezeichneten Bestandes von 1783 an, u. zw. bis zum Jahre 1810; die Akten ab 1811 erliegen im Finanzarchiv. 269 Faszikel, 44 Bücher. D. Wiener-Neustädter-Kanal-Akten (1789—1835) Die Idee des Baues eines Kanales zwischen Donau und Adria war seit dem 17. Jahrhundert immer wieder aufgetaucht. Den Ausbau der Teilstrecke Wiener-Neustadt—Wien hat die 1791 ins Leben gerufene „Wienerisch-Neu- städter Steinkohlengewerkschaft“ veranlaßt, die sich um die Schaffung einer billigen Transportmöglichkeit für die in ihren Bergwerken am Brennberg bei Ödenburg, im Klingenfurter Gebirge und anderen nahegelegenen Gruben geförderte Kohle bemühte. Durch das Interesse und die persönliche Teilnahme Kaiser Franz’ II. an dieser Gewerkschaft, die 1796 unter dem Namen ,,K. k. priv. Steinkohlen- und Kanalbau A. G.“ das Recht zur Ausgabe von Aktien im Betrag von zwei Millionen Gulden erhielt, wurde der Kanalbau sehr gefördert. Und die Vereinigung dieser seit 1797 ,,K. k. priv. Kanal- und Bergbaukompagnie“ genannten Gesellschaft mit der Innerberger Gewerkschaft schien ihre Kapazität noch zu steigern. Indessen entstanden bald finanzielle Schwierigkeiten und störende Streitigkeiten, die 1801 zur Trennung von der Innerberger Hauptgewerkschaft und anfangs 1802 zur Abfindung der privaten Teilhaber der Kompagnie durch den Staat führten, in dessen Hände der Kanal und der damit zusammenhängende Besitz nun übergingenx). Die im Hofkammerarchiv verwahrten Kanalakten nun sind der Niederschlag der Tätigkeit der damals geschaffenen „Kanal- und Bergbau-Hofkommission“, die den Ausbau und dann den Betrieb des Kanals überwachte. Nach der Verpachtung des Kanals 1822 wurden die Kanal-Agenden in der allgemeinen Hofkammer geführt* 2). Die Fortsetzung der im Hofkammerarchiv nur bis zum Jahre 1835 verwahrten Kanalakten befindet sich im Finanzarchiv. 83 Faszikel, 68 Bücher. 31. Bankal-Akten (1703—1820) Teilbestände: 1. Altes Bancale, 1703—1764. 2. Geheime Bankal-Akten, 1764—1774. 3. Ad Generalia (1708—1776). 0 Vgl. dazu V. E. Riebe, Der Wiener-Neustädter Schiffahrtskanal, Wiener Neustadt, 1936. 2) Die Auflösung der Hofkommission erfolgte auf Grund des kais. Handschreibens vom 2. Juli 1822. Vgl. dazu die Hofkammerpräsidialakten 1624 und 1938 von 1822, wo auch Verfügungen für den Übergang der Agenden und der Registratur der Hofkommission an den Montansenat der Hofkammer zu finden sind.