Inventare Teil 7. Inventar des Wiener Hofkammerarchivs (1951)

Die Bestände des Wiener Hofkammerarchivs - 30. Münz- und Bergwesen (mit „Anhang“, Wieliczkaer Hofkommission, Innerberger Hauptgewerkschaft und Wiener Neustädter Kanalakten) (1745-1810)

30. Münz- und Bergwesen 109 30. Münz- und Bergwesen (1745—1810) Die außerordentliche Bedeutung des Münz- und Bergwesens für die Finanzen der Monarchie machte es bei der reicheren Entwicklung der Staats­wirtschaft im 18. Jahrhundert erklärlich, daß dieser Zweig 1745 von der Hof­kammer losgelöst und einer eigenen Stelle, dem Hofkollegium in Münz- und Bergsachen, anvertraut wurde1). Der Bestand „Münz- und Bergwesen“ ist der aktenmäßige Niederschlag der Tätigkeit dieser Behörde, der mit dem Jahre 1745 einsetzt; mit allen Registern und Indizes wohlerhalten, umfaßt er das gesamte Montanisticum und Monetarium der österreichischen Länder und Ungarns und das Münzwesen des Deutschen Reiches. Die 1751 erfolgte Hereinziehung des Siehenbürgischen Camerales2), dessen bester Teil der Bergwerksertrag war, tritt in der äußerlichen Gliederung des Bestandes ebenso­wenig in Erscheinung wie die Zusammenlegung des Münz- und Bergwesens mit der Hofkammer seit 1755, da Graf Königsegg die beiden Präsidien in seiner Hand vereinigte 3). 1757 wird das Münz- und Bergwesen dann wieder von der Kammer getrennt und der großen Neuschöpfung des Grafen Haugwitz, dem Directorium in publicis et cameralibus, angegliedert. Aber weder diese Vorgänge noch die 1760 erfolgte Rückkehr des Münz- und Bergwesens zur Hofkammer werden im Aufbau der Registratur irgendwie bemerkbar4). Das Münz- und Bergwesen bleibt auch späterhin der Oberleitung der Hof­kammer unterstellt, obwohl es in den Schematismen in Gestalt einer „Hof­kammer in Münz- und Bergwesen“ als eine der Hofkammer zugeordnete selb­ständige Hofstelle erscheint. Die Unterteilung des bis Ende Juni 1765 als chronologische Nummern­registratur geführten Aktenniederschlages des Montanisticums und Mone- tariums der Hofkammer in eine größere Zahl von Betreffabteilungen seit dem 1. Juli 1765 geht aus der folgenden Übersicht hervor. Diese Gliederung wurde bis Ende 1804 festgehalten. Von 1805 bis 1810, bis zu welchem Jahr der Münz- und Bergwesensbestand des Hofkammerarchivs reicht, während seine Fort­setzung im Finanzarchiv verwahrt wird, erfolgte die Aktenaufstellung wieder in einer reinen Nummernreihe. Zahl der Behelfbücher: 216 Bände. I. Abteilung: 1745—1765 Die Akten dieser Abteilung liegen chronologisch nach Nummern. 281 Faszikel. II. Abteilung: 1765—1804 3140 Faszikel 1. Österreich ob und unter der Enns Niederösterreichisches Berggericht, Anna- berger Bergbau, Verlagsgelder, Annaberger Protokolle, Medikamenten, Schmelzwesen. (41 Fasz.) Gloggnitzer Blaufarb-Fabrik, Personale, Waldwesen, Frohn- und Mautwesen, !) Ö. Z. V. II/l/l, S. 66—72. 2) Ebenda, S. 220. 3) Ebenda, S. 221. 4) Ebenda, S. 222 f. 10 Publikationen des österr. Staatsarchivs N iederösterreichische Reg. -Protokolle, Bergrechts-Protokolle, Waidhofner Schleif­steine, Langenstein, Bergger. Requisiten, Linzer Landmünz, Einlösungs-Konsigna­tionen. (81 Fasz.) Pensionen, Provisionen, Erziehungs­beiträge. (3 Fasz.)

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