Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen, von Fritz von Reinöhl

Verzeichnis. Urkunde betreffend die Eigentumsrechte an der im Torontaler Komi­tat gelegenen Herrschaft St. Hubert, Görz, 15. April 1840, mit Begleit­schreiben des Grafen de Montbel vom gleichen Tag; Testament des Grafen von Marnes, Prag, 21. Aug. 1834, samt Kodizillen; Protokoll über das Ab­leben des Grafen von Marnes, Görz, 3. Juni 1844, 1 Bündel. Archiv der Grafen von Montjoye (von J. Seidl). Dieses Archiv wurde im Jahre 1935 von Dr. Franz von Thuilliéres, Graf von Montjoye und de la Roche unter Eigentumsvorbehalt dem StA. übergeben. Es ist bis einschließlich 1894 der wissenschaftlichen Benützung zugänglich, die allerdings dadurch erschwert wird, daß es zum Teil noch ungeordnet ist. Das Montjoye-Archiv umfaßt rund 120 Aktenfaszikel, bei 90 Hand­schriften und etwa 550 Urkunden und erstreckt sich über den Zeitraum von 1297 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Es enthält nicht nur die Fami­lienkorrespondenz und -dokumente dieses während der französischen Revo­lution in das Deutsche Reich und später nach Österreich ausgewanderten Hauses und der mit ihm in verwandtschaftliche Beziehungen getretenen Familien, sondern auch Akten über die Verwaltung seiner im Oberelsaß und im Deutschen Reiche gelegenen Güter, von welch letzteren als das be­deutendste Gersfeld bei Fulda zu nennen ist, und über die Ausübung der mit diesen verbundenen Hoheitsrechte (Patrimonialakten) und ist deshalb nicht nur für die Geschichte der Grafen von Montjoye eine wertvolle Quelle, sondern bietet auch Nachrichten über politische und kriegerische Ereig­nisse, das französische Parlament, den elsässischen Landtag und über wirt­schaftliche und kulturelle Zustände.1 Der Vater des Deponenten, Karl Graf von Montjoye, hat bereits vor der Hinterlegung dieses Archivs im StA. mit der Ordnung desselben begonnen; er hat bis zu seinem Tode 426 Urkunden­regesten angefertigt und 60 Aktenbündel geordnet. Er ist auch der Ver­fasser der Broschüre „Über Einrichtung und Ordnung von Familien-Archi- ven“ von C. M., die im Jahre 1901 im Verlag Roller & Co. zu Wien er­schienen ist. Nachlaß Popper-Lynkeus-Tausig. Josef Popper-Lynkeus, geboren am 21. Febr. 1838 in Kolin, gestorben am 22. Dez. 1921 in Wien, trat, nachdem er am Prager Polytechnikum und an der Wiener Technik studiert hatte, 1859 in den kommerziellen Dienst der Staatseisenbahngesellschaft, mußte diesen aber Ende 1861 krankheits­halber wieder verlassen, um fortan in freiem Schaffen zu wirken. Popper- Lynkeus machte nicht nur eine größere Zahl von Erfindungen auf dem Gebiete der Maschinentechnik, sondern machte auch durch zahlreiche wis­senschaftliche Arbeiten aus dem Bereiche der Maschinentechnik, der Flug­1 Vgl. L’Abbé Loye: Histoire du comté de la Roche et de Sainte-Hippolyte sa capitale, Montbeliard 1888, und L’Abbé Richard: Essai sur l’histoire de la maison et baronie de Monjoye, Besamjon 1860. 432 Unter Vorbehalt d. Privateigentumsrechtes hinterlegte Arehivkörper u. Sammlungen.

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