Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Nachlässe, von Fritz von Reinöhl
378 Nachlässe. Birks schriftlicher Nachlaß wurde von Kaiser Franz Josef aus Mitteln der Privatkasse um 3000 fl. angekauft und dem StA. geschenkt, dem er am 23. Juni 1891 — einige kleine Nachträge liefen im folgenden Monat ein — übergeben wurde. Hier wurde er noch im selben Jahre von Gustav Winter geordnet und verzeichnet. Der Nachlaß umfaßt Urkundenabschriften, Regesten und Notizen zur Geschichte der Habsburger, Materialien zur österreichischen Kunstgeschichte, zur Geschichte der kaiserlichen Kunstsammlungen, des Bibliothekswesens und einzelner Bibliotheken, insbesondere der kaiserlichen Hofbibliothek. Er enthält auch Konzepte von Vorträgen Birks, seine wissenschaftliche Korrespondenz und zahlreiche Personaldokumente. In ihm stecken auch die Nachlässe Joseph Chmels und Friedrich Firnhabers, die Birk erworben haben dürfte. Der Nachlaß, dem dadurch ein besonderer Wert zukommt, daß er viele Abschriften und Regesten aus fremden Archiven, darunter auch kleinen Gemeinde- und Privatarchiven, enthält, ist auch heute noch mit großem Nutzen zu verwerten. Insbesondere sei auf die unter Nr. 189 erliegenden Collectanea verwiesen, die erfahrungsgemäß Nachforschungen oft wesentlich erleichtern. Winter hat den Nachlaß nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet und seine Einheiten fortlaufend numeriert, die verschiedenartigen Formate zwangen ihn jedoch, bei der Aufstellung des Nachlasses eine andere Reihung vorzunehmen. Winters Verzeichnis (AB. 38/9) gibt links die fortlaufende, rechts die Aufstellungsnummer an, S. 26 gibt Winter überdies eine Gegenüberstellung beider. 1895 fertigte er auch einen dem Archivbehelf beigebundenen Personen- und Sachindex an. Das nachstehende Verzeichnis gibt die fortlaufenden Nummern des 67 Schachteln, 1 Faszikel und 3 Rollen füllenden Bestandes an. Verzeichnis. Nr. 1—5: Habsburgische Regesten 1114—1882. Nr. 6: Abschriften von Urkunden zur österr. Geschichte 1225—1605. Nr. 7—19: Regesten von Urkunden zur österr. Geschichte 1145—1691. Nr. 20: Auszüge aus Urkunden betreffend 1. die ungarische Geschichte, 2. österr. und deutsche Städtesiegel, 3. Städteprivilegien 1281—1498. Nr. 21: Urkundenregesten zur österr. Geschichte vom 13. bis 16. Jahrhundert, zum Teil aus dem Ödenburger Stadtarchiv. Nr. 22: Abschriften von Urkunden zur österr. Geschichte aus verschiedenen Archiven 1288—4810. Nr. 23—25: Regesten von Urkunden verschiedener Provenienz hauptsächlich innerösterr. Betreffs 811—1345. Nr. 26—28: Regesten zur Geschichte Kaiser Sigismunds 1365 bis 1437. Nr. 29: Regesten der im Züricher Staatsarchiv aufbewahrten Briefe Kaiser Sigismunds. Nr. 30: Itinerar Kaiser Sigismunds. Nr. 31—43: Regesten, Urkundenabschriften, Collectanea zur Geschichte Kaiser Friedrichs III. 1440—1495. Nr. 44: Regesten und Collectanea zur Geschichte des 15. und 16. Jahrhunderts, insbesondere Friedrichs III. und Maximilians I. Nr. 45: Abschriften aus Inkunabeln der kaiserlichen Hofbibliothek zur Geschichte Friedrichs III. und Maximilians I. Nr. 46: Abschrift der Handschriften des bayerischen Staatsarchivs zu München „Coronacio Friderici imp. ducis Austri^“. Auf den Gegenstand bezügliche Abschriften aus einer