Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

318 Belgien. 4. Korrespondenz der Staats- und Kriegssekretäre. Die Korrespondenz der Staats- und Kriegssekretäre — sie sind im gegebenen Falle die Vertreter der Bevollmächtigten Minister — trägt ebenso wie die der letzteren zumeist offiziellen Charakter und ist einer amtlichen Korrespondenz des Generalgouvernements gleich zu erachten. Im Reper­torium DD Abt. B findet sich daher auch der nur in geringer Menge dem StA. überkommene, der Registratur des Staats- und Kriegssekretariates ent­stammende Schriftenwechsel dieser Funktionäre mit inneren Behörden, mit den Ämtern der Maréchaussée, des Prévot général et de l’Hötel, des Dros- sard von Brabant 1794, 1795 (Fasz. 71),1 mit Militärbehörden, dem Conseil des Finances, mit Bankhäusern usw. 1794, 1795 (Fasz. 78 a), mit dem Grand Conseil (séant) ä Malines 1794—1796 (Fasz. 80)1 2; die Flüchtung betreffend und Korrepondenz mit der letztgenannten Behörde und dem Comité des Finances 1794, 1795 (Fasz. 82). Die Belassung dieser inneren Korrespondenz in Wien ist lediglich dem Umstande zu verdanken, daß sie in Betreffserien umfassende Konvolute geriet, die als Österreich zugehörig erkannt wurden. Im besonderen zu nennen wären noch die Korrespondenzen der ein­zelnen Staats- und Kriegssekretäre. Don Francesco Antonio Navarro (1717—1723).3 Patrice MacNeny (1724—1735, resp. 1745):3 Ausfertigungen MacNenys an den Prinzen Eugen von Savoyen 1719—1722 (Fasz. lSß^a, b), 1723, 1724 (Fasz. 94 a, b, c), 1725—1734 (Fasz. 145 a, b). Heinrich Crumpipen (1735, bzw. 1745—1769): Von ihm liegt im Reper­torium DD Abt. B keine zusammenhängende Korrespondenz vor. Heinrich Hermann Werner Crumpipen (1769—1787). Zusammenhän­gende Korrespondenzen finden sich in den schon früher erwähnten Teilen dieser Abteilung. Speziell zu erwähnen wären noch Konzepte von Schreiben an Trauttmansdorff 1788, 1789 (Fasz. 66) und Ausfertigungen an Metter­nich (Fasz. 123).4 Wilhelm Anton Franz Freiherr von Feltz (1790—1793): Ausfertigun­gen Feltz an Metternich 1791—1793 (Fasz. 119). Einige Korrespondenzen Feltz liegen auch in Fasz. 221 b. Heinrich Freiherr von Müller-Hornstein (1793—1795): In einem Sonder­faszikel 1793—1795 (Fasz. 185 a) über die österreichische Liquidierung in Belgien und den Rückzug der Truppen liegen Korrespondenzen Müllers mit verschiedenen Behörden, darunter auch mit der niederländischen Hof­kanzlei in Wien, ein Bestand, der seiner Provenienz nach überwiegend dem Archiv des Generalgouvernements angehört. Einen geschlossenen Bestand von Ausfertigungen Müllers an die niederländische Hofkanzlei von August 1794 bis Ende Januar 1795, aus der 1 Die beiden letztgenannten Ämter hatten die Rechtsprechung über diejenigen Kriminalfälle zu besorgen, die an keinen bestimmten Ort gebunden waren. Vgl. Calendrier de la Cour de Leurs Altesses Royales .... Bruxelles 1792, S. 114, 115. 2 Das Grand Conseil ä Malines war damals auch die oberste Gerichtsinstanz der Niederlande über Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, der Staatsräte usw. Vgl. Calendrier 1792, S. 128. 3 Vgl. S. 313 Anm. 3. Vgl. auch S. 316 f.

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