Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

312 Belgien. zwischen den österreichischen Niederlanden und der Nordamerikanischen Republik zustande zu bringen. Seine Berichte reichen von 1784 bis 1789.1 c) Sonstige Akten des Repertoriums DD Abt. B. 1. Vorbemerkungen. Schwieriger ist es, von den übrigen im Repertorium DD Abt. B ver­wahrten Archivalien eine Übersicht zu geben. Es handelt sich um ein Kunterbunt von Akten — in einem Faszikel sind oft die verschiedenartig­sten Stücke, Betreffe und Provenienzen vereinigt. Einen sehr breiten Raum nimmt Korrespondenz aller Art ein, diplomatische Korrespondenz, nämlich die sogenannten amtlichen Privatschreiben, Korrespondenz der inneren Behörden, Ministerialkorrespondenz nebst einer Anzahl für amt­lichen Gebrauch angefertigter Kopien solcher Schreiben. In unsere Ab­teilung ist ferner eine Anzahl von Nachlässen hineingeraten, so die der Bevollmächtigten Minister Franz Georg von Metternich (Fasz. 114 a—127, 141),1 2 Johann Karl Philipp Cobenzl (Fasz. 216 b) und des Statthalters Karl Alexander von Lothringen (Fasz. blau 25 a—30); von dem Akten­nachlaß des deutschen Sekretärs Johann Peter von Kempis sind leider nur Inventare vorhanden (Fasz. 65).3 Auch verschiedene andere Archive, Splitter von solchen und allerlei Betreffserien werden, so gut es geht, in der Folge noch zu erörtern sein. Die verschiedenartigen Dinge, die hier, meist nur lückenhaft, zusam­mengetragen wurden, im einzelnen zu erfassen, ist ein schwieriges Problem und mit Anspruch selbst auf nur geringe Genauigkeit kaum zu lösen, es müßte denn fast jedes Stück aus seiner Lagerung herausgezogen und in mühevoller, langwieriger Arbeit neu eingeteilt werden. Es ist also weder möglich, eine brauchbare Übersicht zu schaffen, noch eine gewisse Vollstän­digkeit zu bieten. Man muß sich deshalb damit begnügen, einige Winke zur leichteren Auffindbarkeit eines beschränkten Teiles dieses Bestandes zu geben. Dem Provenienzprinzip zu folgen und eine reinliche Scheidung zwi­schen Wiener und Brüsseler Beständen durchzuführen, dürfte in den mei­sten Fällen untunlich sein, da sich das Material viel zu stark vermengt hat und der allerletzte Rest von Übersichtlichkeit verlorenginge. 1 Fasz. 182 a—182 e. — Vgl. darüber: Die Berichte des ersten Agenten Österreichs in den Vereinigten Staaten von Amerika Baron Beelen-Bertholff an die Regierung der österreichischen Niederlande in Brüssel 1784—1789, herausgegeben von Dr. Hanns Schiitter in Fontes rerum Austriacarum, II. Abteilung, 45. Band, 2. Hälfte, Wien 1891. — Hanns Schiitter, Die Beziehungen Österreichs zu den Vereinigten Staaten von Amerika, I. Teil (1778—1787), Innsbruck 1885. — H. van Houtte, Contribution ä l’histoire commerciale des États de l’empereur Joseph II, Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, VII. Band (1910), S. 353 ff. 2 Vgl. unten die Ausführungen über die Korrespondenz der Bevollmächtigten Minister, S. 316 f. 3 Dieser Aktennachlaß war von dem Sohn des verstorbenen Secrétaire d’État pour les affaires d’Allemagne, Leonhard J. von Kempis (vgl. oben S. 133) im Jahre 1742 und in der folgenden Zeit dem Generalgouvernement übergeben worden. Heute sind hier davon nur mehr einige Listen und Inventare vorhanden, darunter auch eine „Note générale sur les papiers de la Secrétairerie Allemande supprimée depuis quelques années qui se trouvent dans les archives du Conseil privé“.

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