Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

310 Belgien. In einem Sonderfaszikel (161) sind Akten betreffend Territorialstreitig­keiten mit Trier vereinigt, unter anderem Korrespondenzen des Bevoll­mächtigten Ministers Grafen Cobenzl mit dem kaiserlichen Gesandten bei den Kurhöfen, Leopold Grafen Neipperg,1 1760 und Patrice MacNenys mit dem Rat von Luxemburg sowie sonstige Archivalien, darunter ein Memoire des Erzbischofs von Trier an den Kaiser aus dem Jahre 1738. Der Provenienz nach gehören diese Archivalien dem Bestände des General­gouvernements an. Zwei Sonderfaszikel (39, 40) enthalten verschiedene Akten, Denk­schriften und Korrespondenzen 1751—1789 mit dem österreichischen Be­vollmächtigten in der Kurpfalz, betreffend die Nachfolge in den Herzog­tümern Jülich, Cleve und Berg, sowie diplomatische Verhandlungen und Korrespondenzen mit dem Kurfürsten von der Pfalz und seinen Organen wegen der Herrschaften Kerpen und Lommersum (an der Erft) 1746—1779, weitere Faszikel (53 a—54 b) Verhandlungen anläßlich des Streites der Stadt Aachen mit dem Kurfürsten von der Pfalz als Herzog von Jülich, viele Abschriften, Memoires 1769, 1770, 1782, ferner Korrespondenz des Generalgouvernements mit dem Rat Ludovisi d’Orley 1770—1773 und Varia (verschiedene Aachener Angelegenheiten, Unruhen in Aachen usw.) 1786, 1788, 1789. 6. Nordische Staaten. Die ziemlich lückenhafte diplomatische Korrespondenz des Brüsseler Generalgouvernements mit dem österreichischen Gesandten in Schweden 1771—1780, in Dänemark 1775—1780 und in Rußland 1759—1791 findet sich in Fasz. 6. In Fasz. 34 ist überdies noch eine Korrespondenz des Brüsseler Generalgouvernements mit dem kaiserlich russischen Gesandten im Haag, Kalitschoff, 1784, 1785, während der kriegerischen Verwick­lungen mit Holland enthalten.2 7. Rom. Eine freundschaftliche Annäherung, die unmittelbar nach dem Regie­rungsantritt der Erzherzogin Marie Elisabeth an die römische Kurie er­folgte,3 führte dazu, daß seit 1725 die Stelle eines päpstlichen Internuntius — das erstemal seit dem Tode der Erzherzogin-Statthalterin Isabella im Jahre 1633 — in Brüssel wiederum besetzt wurde. Damit war also der diplomatische Verkehr einerseits mit der Kurie in Rom, anderseits mit der Nuntiatur in Brüssel wieder aufgenommen, der in den Faszikeln 180 a (Korrespondenz mit Rom und mit der Nuntiatur in Brüssel 1725—1763), 180 b (meist Hofkorrespondenz mit Rom 1744—1769), 181a (Korrespon­denz mit Rom, hauptsächlich mit Kardinal Hrzan 1769—1776, auch Kor­respondenz über den Skulpteur Josef Fernandez, Schreiben von und an den Maler Maron), 181 b (Korrespondenz 1777—1794, Korrespondenz des Nuntius Zondadari, seine Kredenzialien usw.) verwahrt wird. 1 Vgl. auch unten die Ausführungen über die Korrespondenz der Bevollmächtigten Minister, S. 315. 2 Vgl. S. 307. 3 Vgl. Pirenne, a. a. O. S. 214—218.

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