Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Belgien, von Oskar Schmid
150 Belgien. Zerlegung geordnet gewesen waren. Dafür gelten die beiden Verzeichnisse des Sekretärs Dirix, also die Bände 25 und ad 25 der Inventare.1 2. Eine mittlere Reihung, die Grundlage für die zunächst im StA. vorgenommene Einteilung, für welche von Rosner der heute als AB. 195 be- zeichnete Behelf angelegt wurde. Auf Basis dieser Reihung wurde von Wocher ein alphabetischer Zettelkatalog (AB. 263/1—3) angelegt, in dem sich die ganze Abteilung A, fast die ganze Abteilung C (mit Ausnahme von P C 237—279), hingegen nur drei Faszikel der Abteilung B (70, 72, 73) eingearbeitet finden.2 In dem in der Folge zu erwähnenden AB. 264 bezeichnen eingeklammerte Nummern diese mittlere Reihung. 3. Die neue nach Beendigung des Auslieferungswerkes geschaffene Reihung. Für sie gilt der AB. 264 mit seinen nicht in Klammern gesetzten Zahlen. Diese Reihung wird bei Laenen und selbstverständlich auch bei Brandi angewandt. Die von Dirix geschaffene Einteilung war erhalten geblieben, bis sich hier das dringende Bedürfnis geltend machte, in die große Unordnung der belgischen Akten, im speziellen Fall in das Repertorium P, ein System zu bringen, um damit auch angesichts der bevorstehenden Auseinandersetzung mit den belgischen Behörden operieren zu können. Wie schon erwähnt, mußten anläßlich der eiligen Flüchtung in Brüssel 1794 nicht nur geschlossene Teile dieses Bestandes, die Abteilungen D und E, Zurückbleiben, sondern es lösten sich vermutlich auch nicht unerhebliche Aktenmengen der Abteilungen A, B und C schon in Brüssel von der Hauptmasse ab oder gerieten bei den verschiedenen Stadien der Flüchtungen in Verstoß.3 Und von dem, was schließlich nach Wien gelangte, wissen wir, daß es sich in einem sehr aufgelösten Zustand befand und einer Neuordnung höchst bedürftig war. So vollzog sich also in den Zwranzigerjahren des 19. Jahrhunderts eine Neurepertorisierung der Akten, über die wir wenig wissen. Bedauerlich ist, daß die alte Numerierung dabei meistens zugrunde ging, zum großen Teil auch deshalb, weil die Umschläge der Pakete öfters heruntergerissen oder beschädigt waren, wobei man sich allerdings auch nicht bemühte, die alte Ordnung erkennbar zu erhalten. Immerhin ist sie in vielen Fällen kenntlich geblieben. Das Repertorium Dirix war gerade damals, als man in das Tauschgeschäft mit Belgien einzutreten im Begriffe stand, in Vergessenheit geraten, und so gut wie unbekannt, da man sich anläßlich des von Belgien vorgeschlagenen Austauschwerkes noch darauf berief, daß keine geeigneten Hilfsmittel zur Verfügung stünden. Es führte, trotzdem es gelegentlich erwähnt wurde, ein verborgenes Dasein und kam erst bei der Bearbeitung für das vorliegende Gesamtinventar wieder zum Vorschein. Die Grundlage zum Archivalienaustausch mit Belgien bildete im StA. jedenfalls der AB. 195. 1 Vgl. S. 101 ff. 2 Über AB. 263 vgl. Bd. I S. 212, 213. 3 Auf Grund der Angaben Dirix (Band 25 der Inventare) umfaßten die Abteilungen P A ursprünglich 298, P B 959, P C 936 Faszikel. Dazu kamen noch P D mit 895 und P E mit 437 Faszikel.