Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

III. Rep. P: e) 3. Die „Belgische Korrespondenz“. 135 Korrespondenz aller derjenigen habsburgischen Familienmitglieder einbe­zogen worden wäre, die Statthalter der Niederlande waren. Vorhanden sind also Originale von Schreiben der deutschen Kaiser an die Statthalter, manchesmal auch an den König von Spanien oder an sonstige Funktionäre des Generalgouvernements1 und Konzepte von Schrei­ben der Statthalter — sie liegen zumeist in verhältnismäßig geringerer Menge vor —, gelegentlich auch des Königs von Spanien, an die deutschen Kaiser (Provenienz Brüssel). Die Konzepte sind von Schreibern des deut­schen Sekretariates hergestellt, wie sich gelegentlich auch aus den Ex­peditions- und Registratursvermerken ergibt. Häufig sind auch Kopien von allerart Schreiben, selten nicht expedierte Ausfertigungen an den Kaiser vorhanden. Die Korrespondenz wurde natürlich deutsch geführt, Ausnahmen bilden zum Beispiel einige Schreiben an den Statthalter Kardinalinfanten Don Ferdinand. Die Stücke sind in chronologischer Ordnung verwahrt und vom Ge­sichtspunkt der Korrespondenz der Kaiser, nicht von dem der Statthalter aus numeriert, in der Weise, daß mit jedem neuen Kaiser auch eine neue Nummerngebung beginnt. Zur eingehenden Beurteilung der Bestände der Belgischen Korrespon­denz, Schachtel 1—36, sind die AB. 193, 299 und 474 (letzterer gelangt nur für einen Teil des Bestandes in Frage; vgl. Bd. I S. 203, 218, 255, 256) heranzuziehen. Hier mag eine kurz gefaßte Übersicht über den Inhalt der einzelnen Schachteln genügen.2 Schachtel 1: Korrespondenz Ferdinands I. mit den Statthaltern (E. Ph. v. Savoyen, Margarete v. Parma, auch Philipp II.), 1556 VI—1564 VII (Nr. 1—72). 2: desgl. Maximilians II., hauptsächlich mit Margarete von Parma, Alba, auch Philipp II., 1564X1—1568 V (Nr. 1—100). 3: desgl., haupt­sächlich mit Alba, 1568 V—1571VIII (Nr. 101—200). 4: desgl. hauptsäch­lich mit Alba, Requesens, 1571 VIII—1576 VIII (Nr. 201—279). 5: desgl. Rudolphs II., hauptsächlich mit Don Juan d’Austria, Alex. Farnese, 1576 X—1589X11 (Nr. 1—129). 6: desgl., hauptsächlich mit Alex. Far­nese, P. E. Mansfeld, Erzherzog Ernst, Erzherzog Albert, 1590 VI bis 1596 VII (Nr. 130—300). 7: desgl., hauptsächlich mit Erzherzog Albert, Kardinal Andreas von Österreich, 1596 VII—1599X11 (Nr. 301—458). 8: desgl., hauptsächlich mit Erzherzog Albert, 16001—1610 X (Nr. 459 bis 581). 9: desgl. Matthias mit Erzherzog Albert (auch Korrespondenz Kaiserin Annas mit Infantin Isabella), 1612II—1616 VII (Nr. 1—200). 10: desgl. 1 Hineingeraten sind z. B. auch: Schreiben an alle Grafen von Egmont, an den Markgrafen Siegmund von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg (Schachtel 1), an den reichsverordneten Pfennigmeister Damian von Sebotendorf (Schachtel 2), an den Obristen im fränkischen Kreis Georg Ludwig von Sainshaim zu Hohenrotenhaim, an Heinrich Herzog zu Sachsen-Lauenburg, Erzbischof von Bremen (Schachtel 4), an den deutschen Obristen in spanischen Diensten Niclas Freiherrn von Pollweiler, an die Obristen ober­deutscher Regimenter in spanischen Diensten, Otto Grafen von Eberstein und Georg von Freundsperg Freiherrn von Mindelheim (Schachtel 5), den Obristen Peter Ernst Grafen von Mansfeld, an den Pfalzgrafen Friedrich bei Rhein, an Ludwig Herzog von Württem­berg (Schachtel 6), an den deutschen Sekretär Sebastian Westernacher (Schachtel 6, 7) und andere. a Vgl. auch S. 128—131.

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