Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Urkundenabteilung von Paul Kletler
an Leopold von 1380, Bündnisbriefe des Bischofs von Straßburg (1380), der Stadt Basel (1380), und der Gesellschaften vom Löwen, St. Wilhelm und St. Georg in Schwaben, Franken und am Rhein (1382) mit Leopold. Daran schließen sich Urkunden aus der Registratur von Leopolds III. Söhnen, Leopolds IV., der ja nach dem Vertrag von 1396 Tirol und die Vorlande verwaltete (nachdem er sich bereits seit 1387 und besonders seit 1392 in Vorderösterreich aufgehalten hatte), und Friedrichs (von Tirol), der seit 1402 Leopolds IV. Mitregent war und seit 1411 bekanntlich Tirol und die Vorlande allein innehatte. Neben zahlreichen Quittungen auf Leopold IV. ab 1395 (im Rep. VI, AB. 381) finden wir (in Rosenthals Verzeichnis von 1751, heute Rep. I, AB. 375) „außenpolitische“ Urkunden — wie die Bündnisse mit Straßburg von 1393, mit Konstanz von 1405, mit dem St. Georgsschild in Schwaben von 1408, mit Basel von 1412, mit Kurfürst Johann von Mainz, Herzog Karl von Lothringen und Markgraf Bernhard von Baden von 1413, zahlreiche Verträge mit den Herzogen von Bayern von 1400—1438, die Instrumente der durch das Baseler Konzil vermittelten Friedensschlüsse zwischen Friedrich und Burgund sowie zwischen Friedrich und Zürich von 1431, 1432 und 1437 und endlich mehrere Schreiben des Konzils und Eugens IV. an Herzog Friedrich wie auch zahlreiche „Familienurkunden“, so die Urkunden betreffs der Heirat Leopolds IV. mit Katharina, der Tochter Herzog Philipps von Burgund (Ehevertrag 7. Juli 1378, nebst einer Reihe von Urkunden über das Heiratsgut Katharinas 1387, Konsense zur Heirat und endlich Abkommen betreffs des Heiratsgutes nach Leopolds IV. Tod zwischen Katharina und Herzog Friedrich von Tirol 12. März 1423; die älteren dieser Urkunden entstammen jedoch der Wiener Registratur Herzog Albrechts III.), und Friedrichs von Tirol (mit der leeren Tasche) mit Elisabeth, der Tochter König Ruprechts (Heiratsvertrag 29. Sept. 1404). Besonders seien aus dem Archiv Herzog Friedrichs noch angeführt die Privilegienbestätigung König Sigismunds von 1418 und der Urteilsbrief Markgraf Friedrichs von Brandenburg als vom König bestellten Richters wider den Herzog, über den — bekanntlich wegen der Bewerkstelligung der Flucht des Papstes aus Konstanz — in dieser Urkunde abermals die Reichsacht verkündet wird (7. Febr. 1418). Darauf folgen Urkunden aus dem Archiv Albrechts VI. als Regenten von Tirol (1444—1446) und Verwalters der Vorlande (seit 1444) und als obersten Führers in den Feldzügen gegen die Schweizer seit 1443; Briefe und Mandate Friedrichs III. an Albrecht betreffs des Aufgebots der Reichsstände (1444, 1447, 1448), Bündnisse Albrechts mit dem Georgenschild im Hegau (=in Schwaben, 1445) und mit Herzog Philipp von Burgund (1447 Bestätigung durch Herzog Sigmund von Tirol), Aufnahme Albrechts „samt seinen vorarlbergischen Landen“ in das Bündnis zwischen Dietrich Kurfürst von Mainz, den Pfalzgrafen Otto und Ludwig von Bayern, den Markgrafen Hans und Albrecht zu Brandenburg, Jakob zu Baden und dem Grafen Ulrich von Württemberg (1445), Vertrag mit Basel (1449), Rats- und Dienstrevers Heinrichs Bischofs von Konstanz und Verwesers von Chur auf Albrecht (1454), endlich auch „Familienurkunden“ z. B. eine Urkunde von 1455 betreffend das Heiratsgut von Albrechts Gemahlin, der Pfalzgräfin Mechthild. Die Innsbrucker Archive in ihrer Bedeutung für die Geschichte des StA. 73