Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Klosterarchive von Walther Latzke
Geschichte einzelner Klosterarchive: St. Georgs-Ritterorden (Millstatt). 607 Die Arbeit Putschs und seines Gehilfen Schweinhämbl am Archiv des Georgsordens begann also mit einer Umarbeitung des Inventars von Hirsch und Zogel. Das Ergebnis, das erwähnte „registraturpüechl über die hoch- meisterischen brief“, ist zwar nicht im Original erhalten, wohl aber in einer Abschrift aus dem Jahre 1547 (vgl. unten S. 612). Es trägt den Titel „Hochmaisterisch brieflich urkhunden, so zu Wienn registrirt und bey der n. o. chamer vorhannden“ und zerfällt in folgende Abteilungen: 1. „Sannt Georgen orden“: 48 Urkunden und 13 Bündel (1388—- 1540): Urkunden und Akten der Siebenhirter, Geumann, Prantner, Kranichberger und des Georgsordens. 2. „Neustatt“: 3 Urkunden und 2 Bündel (1347—1531): Chorherrenstift und „Kreuzherren“. 3. „Trau tmans tor f f“: 34 Urkunden, 1 Bündel, 8 Urbare (1344— 1538): Herrschaft und Pfarre Trautmannsdorf. 4. „Petronell“: 30 Urkunden, 4 Bündel (1142—1533): Kranichberger, Herrschaft Petronell. 5. „Warttenstein“: 3 Stücke (1512—1540). 6. „Sannt Larentz im Mürtztal“: 1 Bündel, 1 Inventar (1533). 7. „gaabbrief f“ : 1 Urkunde (1489): Trautmannsdorf. 8. „aufsandbrieffpro Sannt Georgen orden“: 1 Urkunde (1540): Sarasdorf. 9. „Malenteiner“: 2Urkunden, lBündel(1510—1522):Wilfersdorf. 10. „P e r e n s t o r f e r“: 3 Urkunden (1359—1437). 11. „raittung“: 1 Register (1541). 12. „Schuldbrief pro Sannt Geörgenorden“: 6 Urkunden (1454—1528). 13. „ansprecher“: 2 Urkunden und 2 Bündel Prozeßakten (1458— 1540). 14. „urbar“: 20 Urbare und Zinsregister (1431—1530): Herrschaft Waxenstein, Benefizium zum Heiligen Geist in Wiener-Neustadt. 15. „geistlich Sachen“: 30 Urkunden und 1 Bündel (1322—1523): zumeist Urkunden der Pfarren St. Margarethen am Moos und Trautmannsdorf. 16. „kaufbrief auf die hochmeister Sannt Georgen orden“: 36 Urkunden (1390—1526): Urkunden der Siebenhirter und des Georgsordens, Yorurkunden. Schon diese erste Arbeit verrät in ihrer Anlage den engen geistigen Zusammenhang mit den beiden großen Werken Putschs, den Schatzgewölberegistern von Innsbruck und Wien.1 Wie dort sehen wir hier den Urkundenstoff in sachliche Gruppen zerlegt, die mit schlagwortartigen Titeln versehen sind. In das Register sind die Urkunden mit meist kurzen Regesten eingetragen, die jedoch den wesentlichen Sachinha.lt und die Jahreszahl wiedergeben. Die Urkunden selbst tragen neben dem älteren Vermerk Hirschs meist nur die Jahreszahlen oder Abteilungsschlagworte von der Hand Putschs. 1 Siehe oben S. 14 ff. und S. 69 ff.