Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Klosterarchive von Walther Latzke

600 Die Klosterarchive. Spruch von bischof Eberhart von Salzburg, unnder annderm innhaltend: dem pfarrer im Mürztal sollen beleiben S. Johanns kirch zu Mürzhofen unnd S. Georgen kirch auf dem Perg unnd die new kirch zu Kymberg mit iren bestimbten zuegehörungen, item der Spitaler sol haben alle zehend der pfarr im Mürztal vom Schwebenichpach sambt dem Dorff Schwebenich bis in den fluß Mürz, unnd was enethalb bey der Feistriz ligt, auch die pfarr Lanngen- wanng, auch zway pfunt gelts zu Mitterdorf unnd Wartperg und den hof zu Krueglach etc. Datum Krueglach, 1232.“ 5. Die Privatarchive der Hochmeister des Georgsordens. a) Privatarchiv des Hochmeisters Hans Siebenhirter. Als Hans Siebenhirter am 14. Mai 1469, von Kaiser Friedrich III. zum Hochmeister des neuen Ritterordens erhoben, in Millstatt einzog, brachte er ohne Zweifel sein Privatarchiv mit. Neben einer Anzahl Urkun­den, die für ihn selbst ausgestellt waren, lag darin eine stattliche Reihe von Stücken, die bis in die Zeit seines Großvaters Leublein (Leupolt) von Sieben­hirten zurückreichten. Wenn auch ohne jede Spur einer älteren Ordnung, so verraten die erhaltenen Stücke doch durch ihren Inhalt ihre Zusammen­gehörigkeit und geben uns eine gute Vorstellung vom Archiv einer nieder- österreichischen rittermäßigen Familie in der ersten Hälfte des 15. Jahr­hunderts:1 1. 1370 März 7. Wernhard von Maissau bezeugt als Lehenherr die Übergabe von 5ßJ> Gülten, 30 Joch Ackers und eines Zehents zu Ochsleins- reut durch Leubel vonSiebenhirt e.n an seinen Schwiegersolm Seid­lein, des Mäschleins Sohn, zu Mistelbach.1 2 — 2. 1377 Juni 16. Heinrich der Humel, seine Gattin Margaretha und sein Sohn Ulrich verkaufen ihren Zehent zu Siebenhirten an Leupolt von Siebenhirten um 42 it A.2 — 3. 1386 April 24. Herzog Albrecht III. verleiht den ganzen Feld- und Dorfzehent zu Siebenhirten dem Leublein von Siebenhirten und dessen Gattin Agnes.3 — 4. 1387 April 22. Georg von Maissau belehnt Leubel von Siebenhirten mit einer Wiese zu Frättingsdorf, die dieser von Franz von Enzersdorf erkauft hat.'1 — 5. 1388 März 25. Leub­lein von Sieben hirten trägt Friedrich von Wallsee seinen Hof zu Siebenhirten auf und empfängt ihn von ihm als Lehen.2 — 6. 1389 Jan. 29. Hanns von Veliben und seine Gattin Anna verkaufen an Leublein von Siebenhirten und dessen Gattin Agnes ihre Güter zu Siebenhirten, die von Herzog Albrecht III. zu Lehen rühren.4 * * * 8 — 7. 1390 März 7. Niclas von 1 Eine Reihe von Urkunden des Siebenhirter-Archivs, die Putsch noch verzeichnet hat, sind verlorengegangen, so z. B.: 1343. „Ortolt von Sibenhirten verspricht sambt Margarethen, seiner hausfrawen, seinem lieben brueder, herrn Albrechtén Siebenhiertern, conventbrueder zu Neüerperg, die nutzung von dem zehend zu Sibenhierten, der da leit auf vier ganntzen lehen unud auf 6 jeuch ackern gannzen zehend unnd 62 jeuch ackern zway tail zehend, der von Passaw lehenschafft.“ — 1368. „Ulrich der Pöndl verspricht Leublen von Sibenhirten umb die wysen, so im Ulrich Eisengrueber versezt hat, scherm unnd für ansprach zu sein.“ — Putsch, a. a. 0., fol. 170 v., 159. 8 StA., Urk. Rep. II (AB. 378/1—3). 3 StA., Urk. AB. 516/2 (zu Rep. XXIV). 1 StA., Urk. Rep. ad III (AB. 378/5).

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