Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Klosterarchive von Walther Latzke

550 Die Klosterarchive. 5 Stück, Kollegium zu Trentsckin: 16 Stück, Kollegium zu Tyrnau: 33 Stück, kgl. Generalkollegium zu Tyrnau: 7 Stück, Mariano-Szelepchéni- sches Seminar zu Tyrnau: 4 Stück, Seminarium Illyricum (St. Adalbert) zu Tyrnau: 9 Stück, Residenz zu Großwardein: 6 Stück, Kollegium zu Ungvár: 12 Stück, Kollegium zu Posega: 5 Stück.1 Ferner erging am 2. Febr. 1776 ein Regierungsdekret an Schwab, das ihm die Abgabe aller die Jesuitenniederlassungen in Kroatien und Sla- vonien betreffenden Urkunden und Akten an die Stiftungshofbuchhaltung auftrug. Entsprechend der gleichfalls noch unter Falkenhain verfaßten und am 26. Mai 1775 an die Regierung eingereichten „Consignatio actorum et instrumentorum literariorum extinctae Societatis Jesu missiones et col­legia in Sclavonia et Croatia concernentium“ kam es zur Abgabe dieser Stücke des Prokuraturarchivs.1 2 War von allen kroatisch-slavonischen Jesuitenhäusern einzig die Mission zu Peterwardein nicht betroffen wor­den, so erging am 3. März 1776 eine Hofresolution, die Schwab von der Regierung am 3. Mai mitgeteilt wurde und die die Ausfolgung der Akten — die 14 Stück „Petrovaradinensis Missio“ des Inventars — und Kapi­talien, die diese Mission betrafen, an den Hofkriegsrat anordnete.3 Bislang waren aus dem Prokuraturarchiv nur Akten und Urkunden ausgeliefert worden; am 25. Nov. 1776 aber befahl die niederösterreichische Regierung die „Extradierung sämtlicher im Exjesuitenarchiv vorfmdlicher Provinz-Rechnungen und Bücher“ an die Stiftungshofbuchhaltung.4 Mit Hofdekret vom 22. Aug. 1778 beauftragte die Hofkanzlei die niederöster­reichische Regierung, sämtliche, das ehemalige Jesuitenkolleg und Seminar zu Fiume betreffenden Schriften an den kroatischen „Exjesuiten Massae Administrator“ von Hajnal auszuliefern. Die Regierung hatte schon in Be­folgung eines Hofdekretes vom 24. Mai 1777 unterm 13. Jan. 1778 ein 30 Stück umfassendes „Yerzeichnuß deren für das ehemalige Jesuiten Col­legium und Seminarium zu Fiume gehörigen in dem IST. 0. Provinz Pro- kuraturs Archiv Vorgefundenen Schriften und Documenten“ eingereicht und befahl nunmehr dem Sekretär Schwab mit Dekret vom 3. Sept. 1778 die Auslieferung dieser Stücke.5 Endlich wurden am 26. Juli 1780 im Aufträge der Hofkanzlei nahezu alle Betreffe der innerösterreichischen und sieben- bürgischen Jesuitenhäuser als „eigentlich die Länder-Fonds in Steyer, Kärnten, Krain, Görz, Triest und dem Großfürstentume Siebenbürgen be­treffende Urkunden“ ausgeliefert.6 Diese letzte Auslieferung erfolgte bereits nach der Übersiedlung des Restes der Jesuitenarchive in die nieder­österreichische Regierungsregistratur. Die Zerstörung des größten Teiles dieser Archive am 5. Juli 1780 (vgl. oben S. 547) hatte die Archive des Pro- vinzials und des Profeßhauses völlig vernichtet. 1 AfNÖ.: Klosterrat, Exjesuiten, Karton 115, Nr. 60 in Jes. ex 1775. — Auslieferungs­vermerke im „Inventarium Archivi“, vgl. oben S. 547, Anm. 4. 2 Ebendort, Karton 115: 1775 Nr. 60 in Jes. 3 Ebendort, Karton 120: 1776 Nr. 65 in Jes. 4 Ebendort, Karton 120: 1776 Nr. 121 in Jes. 6 Ebendort, Karton 124: 1778 Nr. 86 in Jes. 6 Ebendort, Karton 126: 1780 Nr. 96 in Jes.

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