Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Klosterarchive von Walther Latzke

468 Die Klosterarchive. klosters St. Sebastian zu Ebersberg (Diözese Freising) und seines Rechtsnachfolgers, des Jesuitenkollegiums München. Im Jahre 934 hatten die Grafen Eberhard und Adalbero in Ebersberg ein Chorherren­stift gegründet, 1013 wurde es dem Benediktinerorden übergeben, der es bis 1595 innehatte. Am 19. Mai dieses Jahres hob Papst Clemens VIII. das ganz herabgekommene Kloster auf und wies seine Güter dem Münchener Jesuitenkollegium zu.1 Damit kamen auch die österreichischen Güter Ebers­bergs an die Münchener Jesuiten. Der Besitz am Weidlinghofe ging zurück auf eine Schenkung Kaiser Heinrichs III., der 1055 dem Kloster die Güter Landersdorf und Weidling sowie Kirche und Dorf Absdorf im Langen Tal schenkte.1 2 Infolge des Verkaufes des Weidlinghofes an das Kremser Kolle­gium kamen dahin folgende Urkunden des Münchener Kollegiums: 1. 1247 s. d. Gundaker von Starhemberg (Storchenberch) schenkt dem Kloster Ebersberg seinen Zehent auf dem Weidlinghof. — 2. 1249 s. d. Konsens Bischof Rüdigers von Passau als Lehenherrn zu dieser Schenkung. — 3. 1288 Jan. 22. Albrecht, Pfarrer zu Ebing, schenkt dem Kloster Ebersberg einen Weingarten zu Unter-Rohrendorf. — 4. 1293 Sept. 27. Bruder Kon­rad von Hackenberg, Johannitermeister zu Mailberg, erkauft vom Kloster Ebersberg eine Hofstatt zu Rohrendorf (Radendorf). — 5. 1293 Sept. 29. Desgleichen. — 6. 1297 März 31. Gundaker d. J. von Starhemberg entsagt allen Ansprüchen auf den Zehent zu Weidlinghof. — 7. 1301 April 22. Leu­told von Kuenring bezeugt den Verkauf des Hofes zu Schlickendorf von Friedrich dem Swantz an das Kloster Ebersberg. — 8. 1301 Nov. 25. Revers Friedrichs des Swantz über diesen Verkauf. — 9. 1303 Sept. 29. Konsens Herzog Rudolfs III. zu diesem Verkauf. — 10. 1312 April 24. Werner Ra- mung, Bürger von Stein, und seine Familie verpfänden dem Kloster Ebers­berg ihr Haus zu Stein als Sicherstellung für den Zins vom Hofe zu Schlickendorf. — 11. 1312 April 24. Der Rat von Stein bestätigt diese Ver­pfändung. —12. 1323 Okt. 16. Rudolf, Dechant zu Krems, bezeugt einen mit dem Kloster Ebersberg abgeschlossenen Vergleich über den Zehent zu Weidlinghof. — 13. 1324 Juli 22. Agnes Gräfin von Asperg und ihr Sohn Leutold von Kuenring bezeugen die neuerliche Verleihung des Hofes zu Schlickendorf vom Kloster Ebersberg an Werner Ramung. — 14. 1387 März 25. Das Kloster Ebersberg verkauft der Gemeinde Unter-Rohrendorf (Radendorf) 66 Joch Äcker vom Weidlinghof. — 15. 1388 Dez. 20. Hans der Vogl von Hadersdorf verkauft seinen Weingarten zu Gedersdorf dem Hof­meister des Weidlinghofes, Dietrich dem Chonspizz. — 16. 1396 Febr. 13. Diemut, Witwe Stephans des Hernchnechts, verkauft ihr Gut zu Hersdorf in der Manker Pfarre Eckhard dem Kälberharder. — 17. 1402 Jan. 8. Revers des Klosters Ebersberg über die von Hans Peck gemachte Widmung eines Weingartens zu Unter-Rohrendorf zu einer Jahrtagstiftung. — 18. 1418 Okt. 11. Dietrich Chewnspiess zu Unter-Rohrendorf vermacht dem Kloster Ebersberg einen Weingarten im Gedersdorfer Grund. — 19. 1443 Mai 21. Spruchbrief des Wilhelm Winnchawer, Verwesers des Feldgerichts inner­1 Albert Brackmann, Germania Pontificia I, S. 351. 2 Keiblinger, Melk (1869) II/2, S. 65 ff. — MG., Diplomata V, S. 457.

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