Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Klosterarchive von Walther Latzke
Geschichte einzelner Klosterarchive: Krems. 469 halb des Kamps, über die Zuweisung eines Grunddienstes zu Weidling an das Kloster Ebersberg. — 20. 1481 März 16. Revers Hanns Geiselmosers, Pfisters zu Ebersberg, über die Tilgung seiner Ansprüche aus seiner Verwaltung des Weidlinghofes. — 21. 1598 Okt. 7. Herzog Maximilian von Bayern transsumiert die Urkunde Leutolds von Kuenring von 1312 April 25 betreffend die Übernahme der Vogtei über den Weidlinghof.1 Diese Urkunden tragen zum Teil einheitliche knappe Rückvermerke in einer groben Schrift des 15. Jahrhunderts; außerdem aber sind sie, wahrscheinlich bald nach ihrer Übernahme durch die Kremser Jesuiten, einheitlich numeriert worden. Da diese Numerierung von 1—26 reicht, müssen einige der von München nach Krems gekommenen Stücke nach 1773 verlorengegangen sein. Außer diesen Urkunden erhielt das Kremser Kollegium im April 1735 aus dem Ebersberger Bestände des Münchener Jesuitenarchivs noch weitere Archivalien,1 2 von denen nachstehende Stücke auf uns gekommen sind: 1. Raitung des Hofmeisters im Weidlinghof, Hanns Tegenbeck, 1546 (Sign. L. Waidling. F. 2). — 2. Leibgedingordnung des Hofmeisters Christoph Lauentaler 1554 Sept. 8 (Sign. „Waidling in Österr. no. 1“). — 3. Gülteinlage über den Weidlinghof 1558 (Sign. L. Waidling). — 4. Grundbuchsauszug über die Weidlinghofer Gründe des Christoph Präntl 1599 April 10 (Sign. L. Waidling. F. 4). — 5. Leibgedingvertrag zwischen dem Kollegium München und Christoph Perckheimer über den Weidlinghof 1614 Mai 3 (or.) (ohne Sign.). — 6. Akten betreffend eine Schuldforderung des Kollegiums München an Perckheimer 1622 (Sign. L. Waidling. N.). — 7. Abschrift eines Weidlinghofer Urbars 1634 Okt. 30 (Sign. L. Waidling. F. 5). — 8. Summarische Beschreibung des Weidlinghofes 1665 (Sign. L. Waidling. ad Z).3 — Die Signaturen weisen auf das Archiv des Münchener Jesuitenkollegs; sie entstammen einer Ordnung, die wahrscheinlich 1673 vorgenommen wurde. Eine weitere Gruppe von Akten des Münchener Jesuitenkollegiums kam 1748 in das Archiv des Kollegiums Krems; den Anlaß dazu bildete die Regelung der Lehenherrlichkeit über die Vogtei der abgekommenen Pfarre Absdorf im Langen Tal. Diese war im Jahre 1058 von König Heinrich IV. dem Kloster Ebersberg geschenkt worden. Bis 1594 in den Händen der Kuenringer, ging die Vogtei nach deren Aussterben an die Herren von 1 Nr. 1—6, 8—21: StA., ürk. Rep. V (AB. 357), Nr. L 2/a, L 2/b, B 10, B 11, A 10 (9), L 3, B 29, A 16 (17), A 27, A 28 (31), A 56, A 58 (59), B 212, B 214, B 223, A 127 (132), A 130 (134), B 254, A 161 (172), A 216 (215), A 398. (Die A-Stücke auch in Urk. Rep. ad IV, AB. 379/2.) - Nr. 7: AfNÖ. 2 Am 8. Febr. 1735 schrieb der Prokurator des Münchener Kollegiums, P. Franciscus Pruggberg, dem Rektor des Kremser Kollegiums: „Inveni inter alia archivii nostri monumenta litteras quasdam, quae venditam Collegio Crembsensi a nostro Collegio Waidlingam illiusque iura concernunt, quarum synopsin in adiectum catalogum relatam mittendam censui; si illas R. V. desideret, mitti poterunt quacunque placuerit occasione, quamquam pridem debuissent.“ Der Kremser Rektor scheint damals um die Übersendung gebeten zu haben und erhielt im April 1735 von P. Pruggberg folgende Antwort: „Mitto R. V. per nostrum tabellarium Viennensem ordinarium, quae nuper promiseram documenta Waidlingana, mihique summopere gratulor, si hisce commoda et molumenta Collegii Crembsensis promovere possim.“ — StA., Klosterakten, Jesuiten in Krems: Ebersberg (A 301). 3 StA., Klosterakten, Jesuiten in Krems: Ebersberg (A 301, A 300, L 2, A 490, A 596, D 24).