Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius
II./7. Dumont. 247 Setzung jener Zusagen betreiben. Wann seine Anstellung schließlich erfolgt ist, ließ sich nicht ermitteln. Weitere Nachrichten darüber, wie über Dumonts wissenschaftliche und politische Tätigkeit überhaupt, ließen sich vielleicht im Sinzendorfschen Archiv zu Ernstbrunn in Niederösterreich finden.1 Speziell über seine diplomatischen Verwendungen könnten etwa die Friedensakten (I 350, 435) und die Akten des Repertoriums N (I 395) noch näheren Aufschluß geben. Nach der „Biographie universelle“ hat Dumont folgende Werke veröffentlicht: 1. Nouveau Voyage au Levant, La Haye 1694, zweite Auflage 1699 unter dem Titel: Voyages en France, en Italie, en Allmagne, ä Malte et en Turquie, 4 Bände; 2. Mémoires politiques pour servir á la parfaite intelligence de THistoire de la Paix de Ryswick, La Haye 1699, 4 Bände; 3. Mémoires sur la guerre présente, La Haye 1703, 2. Aufl. 1713 unter dem Titel: Recherches modestes des causes de la présente guerre etc.; 4. Recueil de Traités d’alliance, de paix et de commerce entre les rois, princes et états souverains de l’Europe, depuis la paix de Munster, Amsterdam 1710, 2 Bände.; 5. Soupirs de l’Europe ä la vue du projet de paix contenu dans la harangue de la reine de la Grand-Bretagne, 1712; 6. Pierre de touche de la Lettre au marquis de XXX etc., 1712; 7. Remarques sur la Réponse du marquis de XXX etc., Landrecies 1713; 8. Corps universel diplomatique du Droit des gens etc., Amsterdam 1726 ff., 8 Bände (nach Dumonts Tod von J. Rousset fortgesetzt); 9. Batailles gagnées par le prince Eugene de Savoie, La Haye 1723, zweite Auflage 1729 unter dem Titel: Histoire militaire du prince Eugene; 10. Lettres historiques contenant ce qui se passe de plus important en Europe, 1692—1710, jährlich 2 Bände, von anderen fortgeführt bis 1728. Der oben erwähnten Bittschrift zufolge käme dazu noch ein Werk, das er auf Wunsch des Grafen Sinzendorf herausgab: 11. Raisons pourquoi l’Empereur n’a pas concouru ä la Paix d’Utrecht. Schließlich sei hier noch hingewiesen auf die ungedruckten politischen Denkschriften Dumonts, von denen eine größere Anzahl, den Jahren 1714—1726 entstammend, ebenfalls in der Handschrift Suppl. 994, in der sich auch die Bittschriften finden, enthalten ist. Was nun die hier vorliegende „Sammlung Dumont“ — oder besser, da sie über Dumonts Tod zeitlich hinausreicht — „Sammlung Dumont-Le Clerc“ im engeren Sinn betrifft, so zeigt sich bezüglich ihrer Erwerbung für das StA. bei näherem Zusehen bald, daß die Angabe Reinharts, die Collection wäre im Jahre 1807 mit den Akten der niederländischen Hofkanzlei in das Archiv gekommen, nicht richtig sein kann und wohl auf einem Gedächtnisfehler Reinharts beruht. Wohl hat das Archiv im Jahre 1807 tatsächlich niederländische Akten bekommen,1 2 die Sammlung Dumont jedoch ist schon viel früher — im Jahre 1754 — aus dem Besitz von Dumonts Mitarbeiter, des Sinzendorfschen Bibliothekars Le Clerc, in das Archiv gelangt.3 Denn in dem dem AB. 2/2 beigeschlossenen Verzeichnis, 1 Ein Bericht Ameths über das Sinzendorfsche Archiv in Ernstbrunn in Niederösterreich erliegt in Reg. des StA. unter Z. 29 von 1893. 1 Vgl. oben S. 146, 199 und unten die Ausführungen O. Schmids über die Abt. Belgien. 3 Vgl. Bd. I S. 594.