Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius
248 Die Handschriftenabteilung. das ursprünglich wohl dem Vortrag Bartensteins vom 11. Jan. 1754 beigelegen hatte, finden sich bei dem gesamten Bestand, auch der Sammlung Dumont im engeren Sinne, mit Bleistift beigesetzte Lókat vermerke von der Hand Rosenthals, die Sammlung ist also zweifellos bereits zu seinen Zeiten im Archiv gewesen. Hier ist nun noch ein scheinbarer Widerspruch in den Akten der Reg. des StA. zu klären: der undatierte Vortrag Rosenthals, der nur von späterer Hand die Bezeichnung „1753“ trägt und heute unter Zahl 48 aus 1753 erliegt, gehört offenbar nach den Vortrag Bartensteins vom 11. Jan. 1754 eingereiht, der die Erwerbung der Sammlung Dumont-Le Clerc betrifft. Das beweisen die dort vorkommenden Worte Rosenthals: „Da man hergegen bey dem geh. Haus-Archiv nicht nur bereits verschiedene Acta und Scripta, welche zur Ergänzung der Actorum bey der Geh. Hof und Staats Canzley sehr diensam seyn dürften ... unter gewissen Dumontischen und Le Clercischen Sammlungen angemerket hat und zur Aushändigung zusammen legen wird.“ Über den damaligen Umfang der Sammlung Dumont unterrichtet uns ebenfalls das schon erwähnte, 1784—1806 verfaßte Verzeichnis in AB. 2/2, das unter dem Titel: „Ensuite il y a encore 25 Paquets qui con- tiennent des Actes et Mémoires partié Manuscrits et partié imprimés, qui concernent les affaires generales de l’Europe en divers tems“ 81 Faszikel und 3 „Cassettes de cuir“ anführt. An diese Aufzählung schließt sich die Bemerkung: „Fin de la Collection et des Pieces pour ecrire l’Histoire de PEmpereur Charles VI et de la tres Auguste Maison“ sowie die bereits bei Besprechung der „Collection diplomatique “ (Bd. I S. 545) erwähnte Darstellung des Zustandekommens der ganzen Sammlung. Am Schluß des Verzeichnisses findet sich jedoch noch eine Aufzählung von 17 „Manuscripten“, die offenbar auch aus dem Besitz Dumont- Le Clerc stammen, doch nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der diplomatischen Sammlung standen. Von diesen 17 Handschriften sind heute noch 11 feststellbar, und zwar erscheinen Nr. 5 und Nr. 6: Codex epistolaris Rudolf! I. imperatoris, bzw. Cod. epistolaris Rudolfi II. imperatoris, später (Repertorium A, AB. 105, fol. 534, und Hs. Rep. AB. 446) wohl infolge dieser Numerierung in den gleich bezeichneten Faszikeln (5, bzw. 6) der Sammlung Dumont im engeren Sinn, zu deren sonstigem Inhalt sie in keinerlei Beziehung stehen. Heute bilden diese Codices den 20., bzw. 3. Band der Sammlung Dumont in der Böhmschen Aufstellung (Suppl. 383, Bd. 20, bzw. 3). Die übrigen Handschriften dieser Reihe wurden anscheinend sogleich getrennt von der Sammlung Dumont aufgestellt. Die heute noch vorhandenen, bzw. feststellbaren Bände davon tragen bei Böhm folgende Signaturen: Dumont Anhang Nr. 1, Böhm Nr. 636, alte Signatur 103, Reichssachen; Dumont Anhang Nr. 2, Böhm Nr. 635, alte Signatur 102, Reichssachen; Dumont Anhang Nr. 3, Böhm Nr. 634, alte Signatur 101, Reichssachen; Dumont Anhang Nr. 4, Böhm Nr. 633, alte Signatur 100,. Reichssachen; Dumont Anhang Nr. 7, Böhm Nr. 613, alte Signatur 67, Reichssachen; Dumont Anhang Nr. 8, Böhm Nr. 21, alte Signatur 30 a, Unter-, Ober-, Innerösterreich; Dumont Anhang Nr. 9, Böhm Suppl. Nr. 1188, alte Signa-