Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

236 Die Handschriftenabteilung. Suppi. 1060 gehört wohl auch unter die geistlichen Handschriften. Es ist ein Fragment einer altdeutschen Psalmübersetzung, das im Jahre 1900 gelegentlich der Restaurierung eines Reichsregisterbandes Karls V. im Einband gefunden worden ist.1 S u p p 1. 1093, ein Register zu einem theo­logischen Werk saec. 16, unbekannter Herkunft. Endlich Suppl. 1215, zwei Exemplare des Tratado dei grado de la luz der Sor Maria de Agreda, aus einem niederländischen Kloster stammend, dürfte mit dem Nachlaß Beydaels ins Archiv gelangt sein.2 7. Sammlungen, Nachlässe, Bibliotheken, Einzelbände verschiedener Herkunft. Auersperg. Aus der Bibliothek des Grafen Wolfgang Engelbert von Auersperg, Landeshauptmannes von Krain,3 besitzt das StA. drei Handschriftenbände. Der erste davon, Böhm 780, Collectanea italica des 17. Jahrhunderts ent­haltend, ist auf nicht mehr feststellbaren Wegen in die Sammlung Nostitz gelangt und mit dieser ins Archiv gekommen.4 Der zweite, Collectanea austriaca des 16. Jahrhunderts, gehört zur Sammlung Dumont und trägt heute die Bezeichnung Suppl. 383, Band 28.5 6 Der dritte endlich, Suppl. 395, enthält venetianische Gesandtschaftsberichte des 17. Jahr­hunderts. Über Art und Zeit seiner Erwerbung ist nichts bekannt. B a r t e n s t e i n.8 Die Bartensteiniana unserer Sammlung stehen alle im Zusammenhang mit Bartensteins Tätigkeit als Lehrer des Kronprinzen Erzherzog Josef und seiner Brüder, stammen also aus den Jahren 1754—1762. Sie sind, wenig­stens der Mehrzahl nach, alter Besitz des StA. und jedenfalls schon vor 1809 hier gewesen. Denn damals wurden einige der Bände von den Fran­zosen aus dem Archiv verschleppt, die, von Baron Prandau aufgekauft, erst mit dessen Nachlaß im Jahre 1812 wieder zurückkamen. Zu den im folgen­den aufgezählten Manuskripten ist noch zu bemerken, daß nur ein Teil von ihnen zur Gänze von Bartenstein verfaßt ist. Die übrigen stammen aus der Feder des Freiherrn von Stupan7 und sind von Bartenstein nur überprüft und mit Anmerkungen, Zusätzen oder Verbesserungen versehen worden. Es gehören hieher die Handschriften: Böhm 59, Politische Anmerkungen über die deutsche Reichshistorie, 12 Bände, die Vorrede datiert 1. Juni 1754. Böhm 60, Österreichische Regierungsgeschichte von Kaiser Maximi­lian I. bis Rudolf II. in Fragen und Antworten usw., 2 Bände, die Vorrede datiert vom 31. März 1758. Dem ersten Band ist am Ende eine Denkschrift 1 Vgl. oben S. 164. 2 Siehe Abschnitt Sammlungen, Beydaels. 3 Geb. 1610, Landeshauptmann von Krain seit 1649, gest. in Laibach 1673; vgl. Zedier, Univ.-Lexikon, I. Sp. 2146. * Vgl. unten Abschnitt Nostitz. 5 Vgl. unten Abschnitt Dumont. 6 Vgl. Bd. I S. 11. Vgl. auch oben S. 187 und die Abschnitte Batthyány, Martini und Prandau dieses Kapitels. 7 Anton Maria Freiherr von Stupan und Ehrenstein, nachmals Staatsrat; vgl. Wurz­bach, Bd. 40, S. 202 ff.

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