Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

Spital am Pyhrn in Oberösterreich. Von den drei das ehemalige Kollegiatstift Spital a. P. betreffenden Stücken, die der Böhm’sche Katalog anführt, erweist sich nur eines als tatsächlich dieser Provenienz. Denn die Handschrift der dortigen Statuten Suppl. 379 stammt einem Vermerk zufolge offenbar aus Kremsmünster,1 das dem Sammelband Suppl. 397 beigebundene Heft, ebenfalls die Statuten enthaltend, ist den Wolfsberger Akten (Fasz. Ill, Nr. 1) entnommen. Nur das Heftchen Suppl. 392 dürfte tatsächlich aus Spital stammen und wohl gelegentlich der Hormayr’schen Sammelaktion 1811,2 bei der auch Archivalien von Spital zur Abschriftnahme ins Archiv gekommen waren, hier liegen geblieben sein. Voitsberg in Steiermark. Im Zuge der Hormayr’schen Aktion zur Einziehung der Archive der aufgehobenen Klöster2 sind im März 1814 auch vom Verwaltungsamt der Staatsherrschaft Piber eine Anzahl Urkunden des ehemaligen Karmeliter­klosters Voitsberg an die Grazer Statthalterei abgeführt worden. Diese stellte die Urkunden gegen Beibringung beglaubigter Abschriften dem StA. zur Verfügung. Zwei bei diesen Diplomen erliegende Hefte: „Nach­richt über das Karmeliterkloster zu Voitsberg“ und ein Index des dortigen Archivs wurden nach 1900 aus der Urkundenreihe ausgeschieden, zusam­mengebunden und als Suppl. 1092 der Handschriftensammlung angereiht. Wien, Augustiner. Aus der Bibliothek des Hofklosters der barfüßigen Augustiner an der Burg zu Wien stammen zwei Handschriften unserer Sammlung, deren lang­jährige Aufbewahrung bei den Patres Augustinern sich wohl aus den leb­haften Beziehungen erklärt, in denen dieses Kloster zum kaiserlichen Hof gestanden ist. Es sind die Bände Böhm 154, betitelt Varia manuscripta, enthaltend Austriaca und Habsburgica des 16. und 17. Jahrhunderts, und Böhm 1043, die Beschreibung der Prager Erbhuldigung und Königskrönung von 1723, verfaßt von dem Hofbuchhalter Joh. Adam von Heintz. Auf die beabsichtigte Versteigerung dieser Manuskripte war die Archivdirektion durch den Hofbibliothekskustos Kopitar im September 1830 aufmerksam gemacht worden und hatte sie mit Ermächtigung der Staatskanzlei „um den möglichst kleinen Preis“ erworben. Sie wurden unmittelbar der Hand­schriftensammlung einverleibt. Wien, Augustiner de larga. Aus dem Klosterarchiv der beschuhten Augustiner de larga auf der Landstraße in Wien befand sich ein einziger Band in unserer Sammlung. Es war der Codex Suppl. 224, ein Kopialbuch des 18. Jahrhunderts, einge­liefert mit den Klosterrats-Archivalien 1844. 1933 wurde er an das Archiv der Stadt Wien abgegeben. II./6. b). «) Österreich. Klöster: St. Pölten i. N.-ö. — Wien, Augustiner de larga. 227 1 Vgl. oben S. 220. Vgl. oben S. 147. 15*

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