Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

52 Das habsburg-lothringische Familienarchiv. waren, damit er sie in einem k. u. k. Archive hinterlege. Im Einvernehmen mit dem letzten Obersthofmeister der Erzherzogin Karl Grafen von Bom­belles folgte Richer diese Schriften, welchen er ein schon vorher in seinen Händen befindliches Päckchen geheimer diplomatischer Korrespondenz ge­sellt hatte, welche ebenfalls nur Privatangelegenheiten der Erzherzogin und ihres Sohnes, insbesondere die Ablegung des Titels Kaiserin durch Marie Louise und die Ernennung ihres Sohnes zum Herzog von Reichstadt, be­trafen, am 28. März 1853 dem Ministerium des Äußern aus, von welchem sie vermutlich mit den 1868 dem StA. überwiesenen Schriften1 diesem über­mittelt wurden.1 2 Bei der Neuordnung der Familienakten im Jahre 1934 wurde nur ein Teil dieser Schriften aufgefunden und als Sonderbestand ausgeschieden, der Rest konnte weder hier noch in anderen Beständen des StA. ermittelt werden. Ein von Reinöhl 1934 verfaßtes Übersichtsverzeich­nis in Form eines Zettelkataloges bildet Teil F des AB. 475.3 * Verzeichnis. Finanzsachen 1824—1831, Kart. 1, 2; Tod und Verlassenschaft Napo­leons I. 1820—1827, Kart. 3; Fonds particuliers ä Vienne 1831—1847, Kart. 4—6; Domäne St. Martin auf Elba 1831—1847, Kart. 7, 8. Erzherzogin Gisela, Archiv ihres Sekretärs Pachner von Eggenstorf. Erzherzogin Gisela, Tochter Kaiser Franz Josephs I., vermählt 20. April 1873 mit Leopold Prinz von Bayern. 1926 wurde dem Familienarchiv ein unter zu ordnenden Bittschriften des Kabinettskanzleiarchivs aufgefundener Faszikel, welcher an die Erz­herzogin Gisela gerichtete Bittschriften und Huldigungen aus den Jahren 1872 und 1873 samt den zugehörigen, vom Sekretär der Erzherzogin, dem Kabinettssekretär Regierungsrat Anton Ritter Pachner von Eggenstorf, ge­führten Geschäftsbüchern enthielt, einverleibt. Verzeichnis. Akten, Protokoll und Index 1872/73, 1 Karton. Colloredo-Akten. Nach dem Tode des Oberstkämmerers Franz Grafen Colloredo 1 wur­den die von ihm hinterlassenen Schriften von einer Kommission durch­gesehen, die Staatsschriften ausgewählt und zum Teil dem Kaiser selbst, zum Teil den vom Kaiser zur Übernahme bevollmächtigten Kabinetts­beamten übergeben.5 Da jedoch die Vermutung auftauchte, daß Colloredos Erben nicht alles abgeliefert hätten — Kaiser Franz scheint sogar absicht­liche Hinterziehung vermutet zu haben — wurde der Präsident der Polizei­1 Siehe S. 15. * Admin. Registratur F 1 Fasz. 98, Einzelne Abhandlungen Nr. 88. 3 Die Nr. 1 und 2 des von Richer 1848 angefertigten Verzeichnisses bilden die Kartons 1—3, Nr. 11 die Kartons 7, 8, Nr. 12 die Kartons 4—6. Die übrigen Nummern fehlen. * Über ihn siehe S. 27 Antn. 8. 5 Bericht Ratoliskas an Sumerau, Wien, 2. Mai 1806; Hausarchiv Colloredo-Akten Kart. 2, Heft y.

Next

/
Thumbnails
Contents