Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

56 Das habsburg-lothringische Familienarchiv. den in vier Kartons dem Familienarchiv einverleibt; dem ersten Karton liegt ein von Györy verfaßtes Aktenverzeichnis hei.1 Verzeichnis. Akten 1866—1885, 4 Kartons. Archiv Porcia. Dank der persönlichen Beziehungen Arneths zu dem Fürsten Ferdi­nand von Porcia erfuhr das StA. 1880 eine namhafte Bereicherung aus den Beständen des fürstlichen Hausarchivs in Spittal an der Drau. Am 14. Ok­tober dieses Jahres schenkte der Fürst dem Archiv rund 2500 Schriftstücke, welchen er am 31. dieses Monats noch einige kleine Päckchen folgen ließ. All diese Schriftstücke entstammten dem Nachlaß des Fürsten Johann Ferdinand, der 1647—1652 als Botschafter in Venedig, dann als Oberst­hofmeister Erzherzog Leopolds, endlich als Vorsitzender des geheimen Rates und Obersthofmeister in kaiserlichen Diensten stand,1 2 jenem des Fürsten Hannibal Alphons Emanuel, der 1703 als Botschafter an den russischen Hof entsandt wurde und sich später um die Vermählung des Kurprinzen Karl Albert von Bayern mit der Erzherzogin Maria Jose- pha bemühte,3 endlich dem Nachlaß der Gräfin Maria Magdalena, geb. Freiin v. Spirink, die von Jugend an, zuletzt als Obersthofmeisterin des Kur­prinzen Max Emanuel, in bayr. Diensten stand. Unter diese Schriftstücke waren vereinzelt auch an andere Mitglieder des Hauses Porcia gerichtete Briefe geraten. Der Großteil der Schriftstücke trägt amtlichen Charakter. Im StA. wurde diese einheitliche Provenienz völlig zerschlagen; stückweise wurden die Schriftstücke in die verschiedenen Abteilungen des Archivs der Reichshofkanzlei, in die Staatenabteilungen, in die Interiora der Staats­kanzlei, in die österreichischen Akten, in die Große Korrespondenz, in die Abteilung Ungarn (AB. 537/1), in die Abteilung Kriegsakten und in das Familienarchiv eingeteilt.4 Die Neuordnung der Familienakten des Fami­lienarchivs bot 1934 den Anlaß, die bei ihnen eingeteilt gewesenen Schrift­stücke des Porciaschen Hausarchivs, insoweit sie nicht — wie etwa der Briefwechsel des Fürsten Hannibal Alphons Emanuel in Angelegenheit der Vermählung der Erzherzogin Maria Josepha5 — mit anderen zu einer kaum zu trennenden Einheit verschmolzen waren, auszuscheiden und als Sonder­bestand aufzustellen.6 Ein mit Hilfe vorhandener Zettel angefertigtes Ver­zeichnis des Bestandes bildet Teil G des AB. 475. Verzeichnis. Fürst Max von Dietrichstein, Graf Ferdinand, Graf Sigmund Helfrid und Gräfin Anna von Dietrichstein an Fürst Johann Ferdinand von Porcia, dessen Sohn Karl und Enkel Franz Anton 1649—1689, König Philipp IV. 1 Vgl. außerdem AB. 291/292 f. 75 (Györy). 2 Über ihn Allgemeine Deutsche Biographie Bd. 26, S. 450ff.; dort weitere Literatur. 3 Über ihn Wurzbach, Biographisches Lexikon Bd. 23, S. 121. 4 Die Aufteilung ist im einzelnen aus den Vermerken Fiedlers zu dem vom Fürsten übersandten Verzeichnis zu entnehmen; die der Filiale zugewiesenen Stücke hat Winter in einem eigenen, vom 25. Febr. 1881 datierten Verzeichnis erfaßt, in welchem er die Ein­teilungsorte auswies. Reg. des StA. Z. 322/1880. Siehe auch im Index unter Porcia. 6 Karton 39. 6 Siehe S. 7, 20.

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