Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Miscellanea — Handarchiv Kaiser Franz' I. (II.). 31 wollen. Dieser Hauptstammbaum, so wurde weiters beschlossen, sollte in sieben Abteilungen geschieden werden, deren erste die Deszendenz Leo­polds I. bis Leopold II., die zweite die Hauptlinie des Hauses von Leopold II. bis auf die Gegenwart, die dritte das Haus Toskana, die vierte, fünfte und sechste die Linien der Erzherzoge Karl, Joseph und Rainer und die letzte den Stamm Modena darzustellen hätte.1 Arneth hatte schon im Januar 1896 mit der Bearbeitung des Stammbaumes den ältesten Haus-, Hof- und Staats­archivar Felgel betraut. In etwas mehr als dreijähriger Arbeit vollendete Felgel im wesentlichen seine Aufgabe. Er hatte zunächst die gesamte ein­schlägige Literatur, die Kirchenbücher der Hof- und Burgpfarre sowie die im StA. erliegenden Standesdokumente benützt, bzw. deren Eintragungen abgeschrieben, ferner durch die österreichisch-ungarischen Auslandsvertre­tungen, durch das österreichische Ministerium des Innern und die ungarische Regierung eine beträchtliche Anzahl quellenmäßiger Belege beschafft, diese als Beilagen zum Stammbaum abgeschrieben und die oben genannten sieben Tafeln verfaßt. Die Beschaffung der noch fehlenden Belege wurde durch die obgenannten Stellen bis 1903 weitergeführt. Zu dieser Zeit scheint das Interesse der ungarischen Regierung an der Fertigstellung des Werkes er­lahmt zu sein, es ist niemals vollendet worden. Die vor das Jahr 1820 fal­lenden Standesdokumente scheinen bei den Familienakten und -urkunden eingeteilt worden zu sein, jene nach 1821 lagen in Karton 7 und 8. 1935/36 ordnete Borodajkewycz den Bestand; er schied die in ihm gelegenen einschlägigen Akten der Registratur des StA., welche dieser Re­gistratur unter der Zahl 2328/1936 einverleibt wurden, und die in dem Be­stände noch verbliebenen Originalberichte, Notifikationen und Standesdoku­mente aus. Die beiden erstgenannten Arten von Akten wurden wieder den Abteilungen, denen sie seinerzeit entnommen worden waren, vornehmlich den Staatenabteilungen (I 511 ff.), der diplomatischen Korrespondenz der Staatskanzlei (I 407 ff.) und der Abteilung „Ministerium des k. u. k. Hauses“ des Familienarchivs (siehe unten) einverleibt. Die Standesdokumente wer­den in die Familienurkunden eingeteilt werden. Verzeichnis. Stammtafel, Belege hiezu, Karton 1—7. Handarchiv Kaiser Franz’ I. Neben dem Archiv der Kabinettskanzlei bestand unter Kaiser Franz I. (II.) noch ein eigenes Handarchiv des Monarchen, in welchem dieser Schrift­stücke verwahrte, die er stets zur Hand haben und besonders vertraulich behandeln wollte. Dieses Handarchiv war im Arbeitszimmer des Kaisers untergebracht und in seinen letzten Regierungsjahren der Obhut seines Privatbibliothekars Leopold Wilhelm Khloyber anvertraut; für die nahe­liegende Vermutung, daß auch dessen Vorgänger Peter Thomas Young das Handarchiv zu betreuen hatte, kann keine Bestätigung gefunden werden. Nach einem Bericht Khloybers aus dem Jahre 1865 füllte das Archiv in 1112 Faszikeln dreizehn Schränke. Es war nach sachlichen Gesichtspunkten 1 Protokoll in Admin. Registratur F 1 Hausgesetze 18/9.

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