Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

20 Das habsburg-lothringische Familienarchiv. Zweckmäßigkeit und leichte Erfaßbarkeit der Akten sollten nicht mecha­nisch den neuen Grundsätzen geopfert werden; weiters waren Akten ver­schiedener Provenienzen so zu einer Einheit verschmolzen, daß deren Zerreißung, selbst wenn die provenienzgemäße Zerlegung restlos durchführ­bar gewesen wäre, einen Nachteil bedeutet hätte. Ferner bestanden in den Familienakten schon von je geschlossene Gruppen, wie z. B. die der Erziehungsakten. Es wurden daher nur jene Akten entfernt, welche weder mit dem habsburg-lothringischen Hause noch mit einem seiner Mitglieder in irgendeiner Verbindung stehen — auch solche Akten waren in unbe­greiflich großer Zahl zu finden —, und jene, die eine größere geschlossene Provenienz bildeten. Die ausgeschiedenen Akten wurden provenienzgemäß mit Unterstützung Mayrs und Hüters teils in andere Bestände des StA. eingeteilt, teils als gesonderte Bestände aufgestellt. Auf diese Weise wurden folgenden Archivkörpern und Beständen Akten zugeführt: loth­ringisches Hausarchiv; Obersthofmeisteramt: Zeremoniellakten; Reichs­hofkanzlei (I S. 275ff.): Notenwechsel mit der Hofkanzlei, Impressorien, Agententitel; allgemeine Urkundenreihe; Ungarn; Staatenabteilungen (I S. 509ff.): Bavarica, Palatina, England, Lothringen, Neapel, Portugal, Rom, Schweden, Venedig; Staatskanzlei (I S. 401 ff.): Preußen, Sachsen, Vorträge, Provinzen-Böhmen. Als Sonderbestände wurden den Hof­archiven zugesellt das Archiv der Trompeter- und Paukergesellschaft 1721—1878 und das Archiv des Obersthofmeisters der Königin Maria Franz Christoph Graf Khevenhüller. Im Rahmen des Familienarchivs wurden folgende Sonderbestände neu gebildet: das „Handarchiv Kaiser Franz’ I.“, welches nunmehr jene Teile dieses Archivs umfaßt, welche bis­her in die Familienakten eingeteilt waren und nicht schon lange geschlossen bestehenden Gruppen dieser angehörten, das Archiv der Erzherzogin Maria Louise Herzogin von Parma, die Akten der Hofkommission in Familien­angelegenheiten, das Archiv Porcia, die Langakten und die Akten der innerösterreichischen Hofkammer. Endlich wurden noch die Korrespon­denz König Karls HL von Spanien, späteren Kaiser Karls VI., und seiner Gemahlin sowie vermischte Korrespondenzen in die Familienkorrespondenz übertragen und die in die Abteilung „Stammbaum“ gehörigen Personal­dokumente dieser überwiesen. Nach diesen Ausscheidungen wurde der verbleibende Aktenbestand nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet. In gleicher Weise wie die Akten wurden auch die Zettel des Zettelkatalogs, der Teil A des AB. 475 bildet, gereiht; dieser enthält auch die über die ausgeschiedenen Akten angefertigten Zettel, auf welchen vermerkt wurde, wo die Akten eingereiht wurden. Dieser AB. ist heute ausschließlich zu verwenden. Verzeichnis. I. I. Haussachen 1327—1897: 1. Hausgesetze, Familienverträge, Thronfolge 1521—1741, Kart. 1—3; 2. Privilegienbestätigungen 1570—1604, Kart. 4; 3. Krönungen 1526—1790, Kart. 4; 4. Titel und Wappen 1507— 1662, Kart. 4; 5. Stammbäume und Ahnentafeln 1506—nach 1830, Kart. 4; 6. Lehensachen 1532—1727, Kart. 5—7; 7. Vermögensangelegenheiten 1424—1877, Kart. 8—16; 8. Bauten 1524—1897, Kart. 16; 9. Grabstätten

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