Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

Staatsrat. 235 eingeteilt, daß sie entweder den denselben Gegenstand betreffenden Ge­schäftsstücken beigelegt oder mit eigener Nummer versehen hinterlegt wurden; in diesem Fall wurden sie auch protokolliert und indiziert. Nach der Auslieferung des Nachlasses des Staats- und Konferenzministers Joseph Freiherrn von Izdenczy an das Königreich Ungarn wurde eine vom StA. zurückbehaltene Abschrift eines staatsrätlichen Votums über einen Vortrag der ungarisch-siebenbürgischen Kanzlei vom 26. Jan. 1789 über die anonyme Widerlegung einer im Namen der sieben- bürgischen Magnaten und des Adels eingereichten Beschwerde dem hiermit in Zusammenhang stehenden Akt Zahl 330 von 1789 beigelegt.1 In der Staatsratsregistratur wurden ab und zu auch wegen des großen Umfanges einzelner Akten Sonderfaszikel innerhalb der großen Reihe der laufenden Akten gebildet; der Grundakt jedes dieser Sonder­faszikel, die in untenstehendem Verzeichnis einzeln aufgeführt werden, ist protokolliert und indiziert. Von den Sonderfaszikeln verdienen jene be­sonders genannt zu werden, welche die von Kaiser Josef als Mitregenten in der Monarchie unternommenen Reisen betreffen. Sie enthalten die Be­richte des Kaisers an seine Mutter über die von ihm gemachten Beobach­tungen und die im Staatsrat hierüber gepflogenen Verhandlungen. Überdies wurden von 1819—1848 umfangreiche Beilagen in Sonderfaszikel vereint; sie sind noch als solche aufgestellt. Am 16. Jan. 1886 wurden die Staatsratsakten und Geschäftsbücher dem StA. von der Kabinettskanzlei des Kaisers übergeben.1 2 Beim Brande des Justizpalastes am 15. Juli 1927 ging der Faszikel 4 des Jahres 1848 (enthaltend die Geschäftszahlen 751—1000) sowie einzelne die Organisation des Staatsrates betreffende Akten der Jahre 1761 und 1762, welche an das dort untergebrachte Staatsarchiv des Innern und der Justiz entlehnt waren, zugrunde. Nur vereinzelt verirrten sich Archivalien des Staatsrates in an­dere Archivkörper, so in die Varia der Kabinettskanzlei.3 Die Informations­protokolle der staatsrätlichen Justizabteilung samt zugehörigen Geschäfts­büchern wurden schon im Kabinettsarchiv mit gleichartigen Akten ver­eint.4 Unbedeutend sind die Abgaben, die an den Bestand „Reichskrieg gegen Frankreich“ 5 des Reichshofkanzleiarchivs und an die Abteilung „Mi­nisterium des k. u. k. Hauses (Titel und Wappen)“ des habsburg-lothrin­gischen Familienarchivs 6 erfolgten. Ein im StA. von Kratochvil angefer­tigtes Aufstellungsverzeichnis dieser Akten, das auch die Sitzungsproto­kolle des Staatsrates erfaßt (AB. 316), ist nur zur Überprüfung der Voll­zähligkeit des Bestandes bestimmt. Verzeichnis. Indizes und Protokolle (Geschäftsbücher und Stückverzeichnisse) 1761 bis 1848, 548 Bde.; Generalindex 1761—1848, 2Bde.; Unbestimmbarer Index 1797/98, 1 Bd.; Akten 1761—1848 (innerhalb der Jahre fortlaufend nume­1 Siehe S. 195. 2 Vgl. Beinöhl, Zur Geschichte der Wiener Zentralarchive, in Archival. Zeitschrift 36. Bd., S. 220ff. 3 Fasz. 24, 26—30, 49b, vgl. S. 183f. * Siehe S. 147. 6 Bd. I S. 349. 8 Siehe S. 39.

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