Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

234 Kabinettsarchiv. in Fasz. 53 der alten Kabinettsakten befindlichen Akten aus dem Nachlaß Hatzfelds dort eingeteilt wurden.1 1780 übernahm die Staatsratskanzlei aus dem Nachlaß des in diesem Jahre in Wien gestorbenen Sekretärs der Hofrechenkammer Adam von Giorgio verschiedene Berichte und Schriftstücke, welche speziel­len Verwendungen Giorgios ihre Entstehung verdanken.1 2 Giorgio war 1774 nach Kroatien zur Untersuchung von Beschwerden entsandt worden, welche die Städte Zengg und Carlopago gegen das Karlstädter Generalat wegen Verhängung einer Lebensmittelsperre erhoben hatten. Etwas später ist er wieder in offizieller, dem Zweck nach unbekannter Sendung nach Italien gereist. Wir sind nur schlecht über das weitere Geschick dieses nicht mehr als Einheit vorhandenen Bestandes unterrichtet. Mit dem Archiv der Staatsratskanzlei kam er in das Kabinettsarchiv; dessen Verzeichnis von 1850 führt drei Faszikel „Acten des Hofsecretärs Giorgio“ an.3 185G wurde er im Archiv des Reichrates, in welches das Kabinettsarchiv über­gegangen war, überprüft4 und es wäre denkbar, daß damals der Nachlaß auf Grund dieser Prüfung aufgelöst wurde. Zur selben Zeit dürften die heute im Staatsratsarchiv erhaltenen Konzepte und Konzeptsabschriften der Berichte Giorgios und Abschriften und Originale bei ihm eingelaufener Berichte hier eingeteilt worden sein, wo sie noch heute,, einen Faszikel füllend, bei dem Akt Zahl 891 von 1775 3 * erliegen, welcher Giorgios Schluß­bericht behandelt. Bald nach dem am 23. Nov. 1800 erfolgten Tod des Staatsministers in inländischen Geschäften Leopold Grafen von Clary wurden aus dessen Nachlaß stammende staatsrätliche Akten hier eingeteilt.0 Gelegent­lich der Ordnung der Akten der Kabinettsreferenten wurden mehrere, die mit staatsrätlichen Verhandlungen in engerer Verbindung standen, bei den entsprechenden Akten des Staatsrates hinterlegt.7 1862 wurden Konzepte des Grafen Adam Reviczky zu kaiserlichen Ent­schließungen und Handschreiben der Jahre 1819—1827 den die gleichen Gegenstände behandelnden staatsrätlichen Geschäftsstücken beigelegt.8 Etwa 1865 wurden aus dem Nachlaß des Staats rates Norbert von Purkhardt Akten, welche Angelegenheiten der inneren Verwal­tung aus dem zweiten bis vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts betrafen, bei den einschlägigen Akten hinterlegt.9 Im Kabinettsarchiv wurden unter der Leitung Direktor Fischers aus dem Nachlaß des Erzher­zogs Rainer alle bei der Zentralregierung erledigten Akten,10 aus dem Nachlaß des Erzherzogs Ludwig alle jene, welche staatsrätliche Gegenstände betrafen,11 sowie endlich Akten aus dem Nachlaß des Kabi­nettsreferenten und Vizepräsidenten des Generalrechnungsdirektoriums Ignaz Jäger von Waidenau12 bei den staatsrätlichen Akten derart 1 Siehe S. 122. 2 Bericht des Kanzleidirektors Koller 21. und 22. Nov. 1780 StR. ZI. 192472/1780. 3 OAKA. I. B. I. Nr. 1, S. 51. 4 Bericht der Archivdirektion 2. April Reichsrat Präs. ZI. 54. 5 Fasz. 4/II. 6 Siehe S. 143. ’ Siehe S. 149. 8 Siehe S. 217. 9 Siehe die Ausführungen über die Minister Kolovrat-Akten in diesem Band. 10 Siehe S. 214. 11 Siehe S. 205. 12 Siehe S. 194.

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