Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl
Staatsrat. 227 sein, von welch letzteren jene das Archiv der unter Feldmarschall Josef Freiherrn von Alvinczy de Barberek bestandenen Armeeverbesse- rungskommission der Jahre 1798 und 1800,1 diese das Archiv der unter dem General der Kavallerie Friedrich Moriz Grafen Nostiz-Rieneck bestandenen Militärkommission der Jahre 1791—1796 darstellen.2 Ungeklärt muß die Frage bleiben, ob die Kriegsministe rialakten der Jahre 1797—1814,3 die Militärakten des Feldzeugmeisters Peter Freiherrn von Duka (1809—1821),4 des Feldmarschalleutnants Johann Freiherrn von Kutschera5 und die Akten der zur Erzielung finanzieller Ersparnisse im Militäraufwand unter General der Kavallerie Johann Freiherrn von F r i m o n t 1829 und 1830 arbeitenden Kommission6 auch über das kaiserliche Kabinett ihren Weg in das Staatsratsarchiv gefunden hatten oder, wie dies mit den Lacyschen Militärakten der Fall war,7 unmittelbar diesem Archiv zur Aufbewahrung übergeben worden waren. Sicher stammen aus der Kabinettskanzlei ferner die „alten Kabinettsakte n“,8 die „Religiosa und Publico-Ecclesiastica“, welche, wenn sie nicht überhaupt aus der Tätigkeit der Hofkommission in Publico- Ecclesiasticis erwachsen waren, sich zumindest zum Großteil auf diese beziehen, die „Finanz- und Kreditssachen“, die „Cameralia“, „Commercialia“, „Militaria“, „Politica“ und „Hungarica“.9 Nach einer Angabe Kutscheras 10 11 wurden alle diese Akten mit Ausnahme der alten Kabinettsakten, über deren Auslieferung wir nicht unterrichtet sind, Ende Juli 1773 vom Kabinett der Staatsratskanzlei übergeben. Aus dem Kabinett dürften auch die „ActaTranssilvanica“ (1759, 1760),11 die „Acta Hungarica“ (1752—1759), die scheinbar bei der Konferenz in internis erwachsen waren,12 und verschiedene „Siebenbürgische Akten“ (1740—1760, viele undatiert)13 ins Staatsratsarchiv gekommen sein. Vermutlich stammen auch aus der Kabinettskanzlei Extrakte und Verzeichnisse der ungarischen Hofkanzlei, der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei und des Staatsrates über verschiedene Geschäftsstücke aus den Jahren 1768—1780, 1808 und 1809.14 Ferner befand sich hier noch ein nach dem Tode des Kabinettssekretärs Cornelius Freiherrn von Mac-Nenny dem Staatsrat über1 Ebenda, S. 6 Nr. III; vgl. auch S. 190. 3 Ebenda, S. 6 Nr. IV. 3 Ebenda, S. 10, 11. 4 Ebenda, S. 11 Nr. IX. 5 Ebenda, S. 11 Nr. X. 6 Ebenda, S. 11 Nr. XI. 7 Ebenda, S. 9; vgl. auch die Darlegungen über den Nachlaß Lacy in diesem Band. 8 Ebenda, S. 45—51; über deren weiteres Geschick siehe S. 121 ff. 9 Ebenda, S. 28 Nr. IV; es waren sechs mit den Buchstaben a—g bezeichnete Faszikel; Jahresangaben macht Kutschera nicht; ihr weiteres Geschick ist unbekannt. 10 Ebenda, S. 28. 11 Ebenda, S. 25 Nr. I, 1 Faszikel; ob diese in die Buchstabenreihe L der Alten Kabinettsakten eingeteilt wurden, kann nicht festgestellt werden, da diese Reihe an Ungarn ausgeliefert wurde. 13 Ebenda, S. 25 Nr. II, 1 Faszikel; ob diese Akten, was naheliegend, in die Buchstabenreihe M der Alten Kabinettsakten eingeteilt wurden, läßt sich aus dem Anm. 11 genannten Grund nicht feststellen. 13 Ebenda, S. 26 Nr. III, 45 Bündel; weiteres Geschick unbekannt. 14 Ebenda, S. 39 Nr. XIII; diese dürften wie die dort verzeichneten Konsignationen der niederösterreichischen Regierung aus den Jahren 1768—1771 vernichtet worden sein. 15*