Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

220 Kabinettsarchiv. stratur, teils dem StA. einverleibt werden. Heute liegen sie in der Abteilung Pienipotenz in Italien des Archivs der Reichshofkanzlei,1 in den Staaten­abteilungen Großbritannien,2 Italien, diplomatische Korrespondenz Neapel3 und Toskana,4 in der Unterabteilung Lombardei der — neben der vorge­nannten laufenden — Abteilung Italien, Verwaltungsbehörden5 und in den Gesandtschaftsarchiven Florenz6 und Neapel.7 Zum Schlüsse muß noch erwähnt werden, daß der Hofsekretär Friedrich Graf Wilczek in Durch­führung eines ihm von seinem Oheim Graf Johann Joseph wenige Tage vor seinem Tod erteilten Auftrages dem Kaiser 1819 eine mehrere Bände um­fassende Sammlung von Akten des k. k. Gesandten in London Ignaz Johann Freiherrn von Wasner, die mit den Amtsakten des Grafen Firmian an jenen gekommen waren, überreichte.8 Kaiser Franz behielt sie im geheimen Kabi­nett zurück.9 Sie dürften wohl jene neun Bände Londoner Gesandtschafts­akten der Jahre 1739—1749 sein, welche sich heute im Gesandtschafts­archiv London befinden.10 Nachlaß Zinzendorf. Ludwig Graf und Herr von Zinzendorf und Pottendorf, geb. Nürnberg 23. Sept. 1721, gest. Wien 4. Okt. 1780. 1748 ernannt zum Beisitzer des niederösterr. Landrechts, 1753 zum Hofrat beim Directorium in publicis et cameralibus und beim Kommerziendirektórium, 1757 Vizepräses der Berg- und Münzwesenkommission, 1761 zum Vorsitzenden der ständischen Kredit­deputation, 1762 zum Vorsitzenden der Hofrechenkammer ernannt.11 Karl Graf und Herr von Zinzendorf und Pottendorf, geb. Dresden 5. Jan. 1739, gest. Wien 5. Jan. 1813. Studierte 1757—1761 in Jena, 24. März 1762 ernannt zum Kommerzienrat beim niederösterr. Kommerzial- konseß (Seidendepartement), 2. Okt. 1770 ernannt zum Hof rat bei der Hof- rechenkammer, nach deren am 24. Juni 1773 erfolgten Umwandlung beim Hofkommerzienrat tätig. Nach dessen Aufhebung (18. Jan. 1776) zum Gouverneur, Zivilhauptmann und Militärkommandanten von Triest ernannt, welche Stelle er auch noch nach seiner am 8. April 1782 erfolgten Ernen­nung zum Präsidenten der Hofrechenkammer und der Steuerregulierungs­hofkommission von Wien aus versah. Am 23. Nov. 1792 zum Staatsminister beim Staatsrat ernannt, in welcher Eigenschaft er vom 17. Febr. 1793 bis 31. Jan. 1794 auch mit der Leitung der mit dem Staatsrat vereinigten Zentralhofbuchhaltung betraut war. Am 9. Jan. 1801 enthoben, 22. Aug. 1802 abermals zum Staatsminister, 7. Juni 1808 zum dirigierenden Staats­und Konferenzminister ernannt. Am 7. Dez. 1809 trat er von dieser Stelle zurück. Am 30. Jan. 1800 war er auch zum niederösterr. Landmarschall ernannt worden. Am 24. März 1765 in die österr. Deutschordensballei auf­I Bd. I S. 299. 2 Bd. I S. 534. 3 Bd. I S. 544. 4 Bd. I S. 550. 5 Siehe die Ausführungen hierüber im III. Band. 8 Bd. I S. 482. 7 Bd. I S. 493. 8 K. A. 38/1819. 9 Kaiserliche Entschließung vom 6. Jan. 1824 C. A. a. 125/1822. Note der Staats­kanzlei an das StA. 21. Febr. 1824. 10 Bd. I S. 490. II Gaston Graf von Pettenegg, Ludwig und Karl Grafen und Herren von Zinzendorf, Wien 1879, S. 32 ff.

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