Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl
zessin Luise.1 Im Jahre 1925 schenkte Professor Arnold Winkler, der vom 12. bis zum 18. Lebensjahr Erzieher des Erzherzogs Max war, Lerntagebücher und Schulhefte sowie einen Bericht über die Erziehung des Erzherzogs.1 2 1922 schenkte das Reichsarchiv im Haag unter anderem Autogramme der Erzherzoge Johann und Stephan. Durch Kauf erwarb das Archiv 1894 von Karl Freiherrn von Hauser, einem Enkel des Leibarztes Kaiser Leopolds II. Matthäus von Störck, ärztliche Aufzeichnungen Störcks über verschiedene Mitglieder des kaiserlichen Hauses,3 1900 bei dem Bonner Antiquar Friedrich Cohen aus der Autographensammlung des Wiener Sammlers Alexander Posonyi unter anderem 11 Stücke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Der Umfang der Familienakten war 1865 auf 57 Faszikeln angewachsen gewesen, die Zuwächse dieses Jahres vermehrten die Zahl der fortlaufend gezählten Faszikel auf 69, die später wieder ausgeschiedenen und unter der Bezeichnung „Sammelbände“ vereinigten Archivalien und die scheinbar als Annex aufgestellten Erziehungsakten nicht gerechnet. Das einzige datierbare, über die Aufstellung dieses Bestandes Aufschluß gebende ältere Verzeichnis, d. i. das von Schiitter im Rahmen der Gesamtübersicht von 1892 verfaßte, gibt in zwei Gruppen 71 Kartons, bzw. Faszikel und 23 Kartons und 1 Stoß Akten an.4 Aus den übrigen vorhandenen Aufstellungsverzeichnissen ist nicht klug zu werden. Das älteste von der Hand Felgels stammende5 6 läßt erkennen, daß zu der Zeit der Entstehung des Verzeichnisses ein ursprünglich 90 Einheiten umfassender Bestand in 252 Einheiten neu faszikuliert vorhanden war und ihm weitere 9 Einheiten angereiht worden waren. Von Györy stammt auch ein jüngeres Verzeichnis, welches lediglich eine Konkordanz der alten Faszikulatur mit einer wohl um 1892 vorgenommenen Umlagerung der Akten in Kartons darstellt,8 sowie ein mehr ins Einzelne gehendes Verzeichnis der Kartons 34 bis 47.7 Einen Behelf, der nur einem mit dem Bestand vertrauten Archivar heute noch einigermaßen dienlich sein kann, stellt das 1870 von Thomayr verfaßte „Sachregister über die Familien-Akten“ dar.8 1923 begann Reinöhl eine Neuordnung und Erschließung der Familienakten, welcher, um eine ungestörte Benützung zu ermöglichen, als erstes Ziel die Ordnung der in die Zeit nach 1742, dem Errichtungsjahr der Staatskanzlei, fallenden Akten gesetzt war. Dieses Ziel wurde bald erreicht, eine Fortsetzung der Ordnungsarbeiten aber unterblieb zunächst angesichts der gerade zu dieser Zeit vielfach auf die Beamtenschaft des Archivs einstürmenden Arbeiten. Bei der Durchführung der Ordnungsarbeit, der alle Fehler einer Neuordnung anhaften, welche ohne eingehendste archivgeschichtliche Arbeiten, die erst 1 In Karton 96; bei der Veröffentlichung wurden mehrere Stellen des Manuskriptes weggelassen. 2 In Karton 59; auf Lebensdauer des Erzherzogs der Benützung gesperrt. 3 In Karton 68. 4 AB. 10. Vgl. auch AB. 291/292 f. 44—56 (Schiitter mit Nachträgen Györys). 5 AB. 291/292, Familienakten Verzeichnis 1 (f. 3—14) mit Nachträgen von Györy. 6 Ebenda, Verzeichnis 2 f. 15—20. 7 Ebenda, Verzeichnis 2 a f. 33—38. 8 AB. 298; Wocher, Felgel, Györy, Winter und Schiitter haben dieses Register ab und zu ergänzt. 18 Das habsburg-lothringische Familienarchiv.