Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

12 Das habsburg-lothringische Familienarchiv. Vereinzelte Zuwächse gehen auf Schenkungen zurück. So sandte 1862 die hessische Regierung 18 auf Habsburg, Lothringen u. a. bezügliche Ur­kunden, die in die Familienurkunden eingereiht wurden. Das Stift Fiecht übersandte 1880 die Originalurkunde vom 3. März 1564, womit Erzherzog Ferdinand seiner Gemahlin Schloß und Herrschaft Ambras schenkte. K. Nusser aus Basel machte dem StA. den Gegenbrief der österreichischen Herzoge über die Heirat der Gräfin Elisabeth von Oettingen vom 8. Jan. 1359 zum Geschenk. 1936 wurden bei der Revision des Stammbaumes (siehe die Ausführungen unten in diesem Band) eine Reihe von Original­urkunden, die seinerzeit dieser Abteilung entnommen worden waren, wieder eingelegt. Über die Sonderbehandlung der Familienurkunden bei der amtlichen und wissenschaftlichen Benützung wurde bereits (I S. 114* ff., 165* ff., 174* und II S. 8) gesprochen. 1932 und 1933 hat Reinöhl den gesamten Bestand einer Überprüfung unterzogen und mit fortlaufender Zählung versehen. An Fundbehelfen kommen in erster Linie die im ersten Bande S. 217 und 255 beschriebenen AB. 294 und 473 in Betracht, bedingt brauchbar sind außerdem die AB. 293, 295/1 und 2, 478. Übersicht. Urkunden 1239—1918, Nr. 1—3022. Familienurkunden, Abschriften. Von Wilhelm Kraus. Im StA. existieren zwei Sammlungen von Abschriften der Familien­urkunden: eine ältere kleine, in sechs grünledernen, mit goldgepreßter Auf­schrift versehenen Kartons verwahrte Sammlung, die schon nach außen hin einen ehemals offiziellen Zweck dartut, und dann eine jüngere, umfang­reichere, deren Inhalt in 17 Schachteln gewöhnlichen Archivzuschnittes gelagert ist. Bei der älteren und kleineren Sammlung fand sich ein „Verzeichnis der auf a. h. Befehl Seiner Majestät gesammelten a. h. Familienurkunden und hiervon genommenen vidimierten Abschriften, in so weit solche bis zum heutigen Tage bereits fertig sind“. Dieses Verzeichnis ist vom Staats­ratssekretär Vinzenz Pittrich unterschrieben und vom 16. Dez. 1830 datiert; es verzeichnet ungefähr 170 beglaubigte Urkundenabschriften. Eine Durch­sicht der Beglaubigungsformeln, die alle von Pittrich sind, ergab, daß die Abschriftnahme Anfang 1830 begonnen und Ende 1831 abgeschlossen wurde.1 Der kaiserliche Befehl selbst, auf den die Sammlung zurückgeht, konnte bisher noch nicht festgestellt werden, ebenso auch nicht die Schrei­berhand. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Kanzleikraft des Staats­rates. Die Abschriften wurden zum Teil nach den Beständen des Staats­archivs, zum Teil aber auch noch nach den Beständen der Staatskanzlei ge­1 Vgl. oben S. 11.

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