Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Staatenabteilungen (Vereinigte Diplomatische Akten)

582 Staatenabteilungen: B. Außerdeutsche Staaten. reichendes Verzeichnis (AB. 206) ersetzt, ferner ein großes, nach Orts- und Sachnamen gegliedertes Repertorium angelegt. Zum vollen Abschlüsse seiner Arbeiten — zur Aufarbeitung der Restbestände, zur Anlage eines Personenregisters und eines chronologischen Hauptrepertoriums — ist je­doch Adelburg nicht mehr gekommen, sondern mußte sich mit einigen vor­läufigen Ergänzungen seines Repertoriums und mit der Anfertigung einiger weniger, chronologisch geordneter Regestenzettel zu den türkischen Akten von 1769—1830 (AB. 278 a) begnügen. 1859 hat die Abteilung Türkei, damals von Firnhaber, nach dessen Tod von Fiedler unter Mithilfe Klinkowströms verwaltet, vom Hofkammer­archiv und vom Kanzleiarchive des Armeeoberkommandos einschlägige Aktenstücke des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten, ebenso 1860 vom Kriegsarchiv türkische Grenzdemarkationsakten vom 16. bis zum 18. Jahr­hundert. In den Sechzigerjahren hat die Abteilung mehrmals Zuwächse vom Ministerium des Äußern — auch aus der Abteilung Ostindische Kom­pagnie — erfahren, so 1861, 1864 und 1868. 1868 hat die alte Registratur der Staatskanzlei die administrativen Bestände bis 1843, das Archiv der politischen Sektion des Ministeriums des Äußern die politischen Akten bis 1829 ins StA. (Filiale B und Hauptarchiv) abgegeben. Damals stand die Abteilung unter Fiedlers Leitung, wobei ihn 1861 der Internuntiatur­dolmetsch Ottokar Freiherr von Schlechta unterstützte. In den Siebziger­jahren hat die Abteilung aus der preußischen Aktenauslieferung, aus den Actis secretis der Staatskanzlei, auch vom Ministerium des Äußern weitere Zuwächse erfahren. Ebenso in den Achtzigerjahren aus dem Familienarchiv der Porcia, aus dem steiermärkischen Landesregierungsarchiv, durch Schen­kungen oder aus Nachlässen (so 1888 aus Alfred Vivenots Nachlaß 16 Akten­stücke des Botschaftsarchivs Konstantinopel, die ihm Anton Prokesch 1870 geschenkt hatte). Damals war die Abteilung von Károlyi — später von Stokka, Kratochvil, Gooss und Szekfü — verwaltet. Die Neunzigerjahre brachten Zuwächse aus dem Ministerium des Äußern (die politischen Akten von 1830—1848 u. a.), aus Stuttgart (anläßlich des Archivalienaustausches mit Württemberg) sowie aus dem Nachlasse Hofrat Mozarts. 1902 hat die administrative Registratur des Ministeriums des Äußern die administra­tiven Akten bis 1860 an das StA. abgegeben. Um diese Zeit erfuhr es auch aus dem Archive der kaiserlichen Kabinettskanzlei, aus dem politischen Archive des Ministeriums des Äußern sowie durch Schenkungen weitere Er­gänzungen. Die letzte Schenkung ist 1914 erfolgt. 1925 hat das Pariser Nationalarchiv verschiedene türkische Urkunden und Akten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert im Tauschwege an das StA. abgegeben. Es sind dies wohl alte Wiener Bestände, die 1814—1816 in Paris zurückgeblieben waren. Im selben Jahre ist die Abteilung im Verlaufe kleinerer, von Kletler besorg­ter Ordnungsarbeiten ergänzt worden, desgleichen durch Einreihung eines bisher dem politischen Archive des Ministeriums des Äußern angehörenden Faszikels. Ein kleiner Nachtrag ist 1936 aus dem Chifferndepartement des Bundeskanzleramtes hinzugekommen. Die Bestände zerfallen in acht Gruppen, die zugleich die Folgen darstellen, in denen sie von 1807 an ins StA. gekommen sind, und zwar:

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