Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Sonstige Sammlungen von Archivalien verschiedener Herkunft von Lothar Gross

594 Sonstige Sammlungen von Archivalien verschiedener Herkunft. v. Spiersch 1746—1762, Fasz. 399; Korresp. Joh. Chr. und Josef Bartenstein 1737—1800, Fasz. 400;; Korrespondenz Verschiedener 1742—1795, Fasz. 401; Korrespondenz Fürst Wenzel Anton Kaunitz 1740—1792, Fasz. 405, 406; Korrespondenz Reichsvizekanzler Graf Rudolf Colloredo 1743—1768, Fasz. 402,403,407—442; Korrespondenz Fürst Franz Jos.Dietrichstein 1787—1824, Fasz. 443; Korrespondenz Graf Philipp Cobenzl 1770—1810, Fasz. 444; Korrespondenz Verschiedener 1786—1803, Fasz. 445; Korrespondenz Graf Franz Colloredo 1757—1803, Fasz. 446—448, 458—468; Korrespondenz Baron Franz Thugut 1775—1818, Fasz. 447; Korrespondenz Baron Engel­bert Floret, Theodor Freiherr von Wacquant-Geozelles 1793—1826, Fasz. 449, 450; Korrespondenz Graf Ludwig Cobenzl 1798—1805, Fasz. 451 bis 457; Korrespondenz Graf Philipp Stadion 1801—1814, Fasz. 469, 470; Kor­respondenz Graf Louis Bombelles 1803—1830, Fasz. 471—476; Korrespon­denz Hofrat Baron Bernhard Jenisch 1800—1804, Fasz. 477—480; Kor­respondenz Verschiedener 1790—1843, Fasz. 481, 482. Collection diplomatique. Unter diesem Titel verbirgt sich eine aus verschiedenen europäischen Archiven und wohl auch literarischen Quellen geschöpfte Sammlung von Abschriften und einzelnen Originalaktenstücken zur Geschichte Europas von ungefähr 1640—1725, deren Entstehung mit größter Wahrscheinlichkeit mit der wissenschaftlichen Tätigkeit des bekannten Verfassers des Corps universel diplomatique Johann Dumont Freiherrn von Karlscroon zu­sammenhängt. Aus dem Nachlaß dieses Mannes ist ja auch eine heute zum größten Teil in der Handschriftenabteilung des Archivs eingeteilte Samm­lung wissenschaftlicher Collectaneen auf uns gekommen, die in dem von Knechtl verfaßten Generalrepertorium A (AB. 105) als Sammlung Dumont1 bezeichnet wurde. Unmittelbar anschließend an diese Sammlung Dumont findet sich nun in dem erwähnten Generalrepertorium ein ebenfalls von Knechtl verfaßtes Inhaltsverzeichnis über eine als „N é g o c i a ti o n s“ bezeichnete Aktensammlung, die sich bei näherem Zusehen als identisch mit der heutigen Collection diplomatique erweist. Diese räumliche Nähe mag keine zufällige sein, vielleicht war Knechtl der Zusammenhang der beiden Sammlungen bekannt. Die Négociations haben jedenfalls schon vor 1809 dem StA. angehört, denn wir finden sie in dem wiederholt erwähnten Pariser Rücklieferungsverzeichnis als eine „Sammlung von Memoiren die europäischen Staatsangelegenheiten von 1654—1715 betreffend“, allerdings irrig unter den Akten der Reichshofkanzlei, mit der sie nie etwas zu tun hatten. Es handelt sich bei dieser Sammlung offenbar um jene Schriften, die einem Vortrag des Freih. Johann Christoph Bartenstein vom 11. Januar 1754 zufolge der Bibliothekar des Hofkanzlers Grafen Philipp Ludwig Sinzendorf Le C1 e r c an das Archiv abgeliefert hatte. Le C 1 e r c, der mit Rosenthal befreundet war, hatte nach Bartensteins Angaben zur Zeit Sinzendorfs neben Dumont in „geheimen Sachen gearbeitet“. Er war 1 Vgl. über sie den Abschnitt Handschriften im 3. Band. Der größte Teil ist heute unter Hs. Suppl. 383 aufgestellt.

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