Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Reichsarchive von Lothar Gross
Prinzipalkommission — Kleinere Reichsstände. 341 nach sachlichen Gesichtspunkten als Fundbehelfe sehr wertvoll sind. Es sind dies der vom Sekretär der Kommission Peter Marx angelegte Materienindex, der in 85 durch römische Zahlen bezeichneten Sachgruppen Auszüge aus den Berichten der Jahre 1755—1775 gibt, und das unmittelbar zeitlich anschließende Real-Repertorium, das ganz ähnlich angelegt ist, aber sich bereits an das von Haas angewandte Schema hält und die Jahre 1775 bis 1806 enthält (AB. 135/1—3). Dazu kommen die ursprünglich im Privatbesitz des Sekretärs Marx gestandenen, von ihm käuflich erworbenen Specificationes dictatorum, ein Verzeichnis der Reichstagsdictata der Jahre 1663—1741 (AB. 138/1, 2) samt Indizes für die Jahre 1690—1756 (AB. 139/1, 2) und der damit im engsten Zusammenhang stehende Kanzleiindex zu den Reichsfürstenratsprotokollen 1663—1756 (AB. 140/1, 2). Diese Behelfe ermöglichen es, die Behandlung eines bestimmten Gegenstandes in den Reichstagsverhandlungen und in der Berichterstattung der Prinzipalkommission zu verfolgen. Von untergeordneter Bedeutung ist ein Verzeichnis der Miscellanea des Prinzipalkommissionsarchivs über die Jahre 1779—1787, in dem die nicht in Sachgruppen eingeteilten Akten dieses Zeitraumes verzeichnet sind (AB. 137). Inhaltsverzeichnis: Instruktionen für die Prinzipalkommission A—Z, Fasz. 1, 2; Berichte 1662—1806, Fasz. 1—182 d; Weisungen 1662—1806, Fasz. la—14f; Personalia 1677—1803, Fasz. la—4b; Comitialnachrichten aus Regensburg 1780—1786, Fasz. 1—3. Regensburg. A. Böhmische Gesandtschaft, B. Österreichische Gesandtschaft. —- Diese kleine Abteilung enthält die Korrespondenz zwischen der Reichshofkanzlei und der österreichischen und der kurböhmischen Gesandtschaft am permanenten Reichstag in Regensburg. Sie zerfällt in Berichte und Weisungen und wurde gleich den anderen Abteilungen der diplomatischen Akten (vgl. oben) durch Ausheben der Berichte und Weisungen aus den alten Abteilungen gebildet, wobei hauptsächlich die große Abteilung der „Reichsakten überhaupt“ in Betracht kam (vgl. Repertorium Ba = AB. 106). 1860 war die Abteilung schon gebildet (AB. 102). Die Serie der Berichte der kurböhmischen Gesandtschaft enthält auch aus dem Archive der Gesandtschaft herrührende Konzepte aus der Zeit von 1787—1789. Über die Aufstellung unterrichtet der AB. 27/1. Inhaltsverzeichnis: A. Böhmische Gesandtschaft: Berichte 1713—1802, Fasz. 1; Weisungen 1712—1794, Fasz. 1, 2. — B. österreichische Gesandtschaft: Berichte 1663—1805, Fasz. 1 a—6; Weisungen 1663—1806, Fasz. 1. Kleinere Reichsstände. Diese umfangreiche Abteilung begegnet unter diesem Namen wohl zum erstenmal in dem von Knechtl verfaßten Repertorium B b (AB. 107), das den Titel „Repertorium über die Acten von den kleineren Reichsständen und Städten“ trägt. Die Bezeichnung wird gewiß auch auf ihn zurückgehen.