Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Reichsarchive von Lothar Gross

340 Keichsarchive. zipalkommission wurde auch in die Abteilung der Zeremonialsachen einge­teilt. Yon dort übertrug es Meiller laut Vermerk im Repertorium Ba (AB. 106) in die Abteilung Prinzipalkommission. Andere Teile des Restes des Prinzipalkommissionsarchivs sind erst 1851 aus der Staatskanzlei ab­gegeben worden, so ein Faszikel Berichte des Konkommissärs Franz Ludwig von Erthal aus den Jahren 1776—1779 und 6 Faszikel mit solchen des Freiherrn von Hügel von 1794—1806 nebst den Weisungen. Mit derselben Auslieferung gelangte auch in andere Abteilungen des Archivs (vgl. die Bemerkungen zur Abteilung Reichsakten in specie1) Material gleicher Provenienz. Nach dem schon genannten Haasischen Repertorium war das Archiv der Prinzipalkommission nach sachlichen Gesichtspunkten geord­net. In diesen Sachgruppen waren sowohl Berichte und Weisungen (in Konzepten, bzw. Originalen) wie auch alles übrige zum betreffenden Gegen­stand gehörige Schriftenmaterial vereinigt. Daneben bestand allerdings auch noch eine chronologisch geordnete Serie von Berichten und Weisun­gen, die sich wohl auf allgemeine Materien bezogen haben oder aus denen -—- wie aus einer Bemerkung des Repertoriums zu schließen ist — die auf die einzelnen Sachgruppen bezüglichen Stücke noch nicht ausgeschieden worden waren. Die von Hügel zur Aufbewahrung bestimmten Akten ge­hörten durchwegs dem nach Sachgruppen geordneten Teil des Archivs an. Bei der eingangs erwähnten Aushebung der Berichte und Weisungen wur­den natürlich auch die Berichtskonzepte und die Originale der Weisungen aus diesen sachlich geordneten Aktengruppen ausgehoben und chronolo­gisch eingeteilt. Die provenienzgemäß dem Prinzipalkommissionsarchiv angehörigen Akten finden sich daher heute in der Berichts-, bzw. Weisungs­serie eingeteilt und sind an ihrer Überlieferungsform leicht festzustellen. Als Sachgruppen erhalten sind die Personalsachen der Abteilung, die offenbar der Gruppe IV A des Haasischen Repertoriums entsprechen, und die Comitial-Nachrichten, die aus der Gruppe V A herrühren. Außer den Akten dieser beiden Provenienzen scheinen kaum andere vertreten zu sein. Aus der 1900 erworbenen Sammlung P o s o n y i ist ein vereinzeltes Stück hier eingeteilt worden. An neueren Behelfen besteht für die Abteilung lediglich ein von Tho- mayr geschriebenes Aufstellungsverzeichnis (AB. 27/3), in das Winter bei den einzelnen Faszikeln die Namen der Prinzipalkommissäre und der Kon- kommissäre eingetragen hat, sowie ein von Matthias Nowotny verfaßter Zettelkatalog (AB. 246), der faszikelweise die Zeitgrenzen der von den ein­zelnen Prinzipalkommissären und den Konkommissären und sonstigen Be­amten erstatteten Berichte, bzw. der an sie ergangenen Weisungen unter genauer Angabe der Namen derselben anführt. Hingegen bestehen sehr gute ältere Behelfe, so ein in der Reichshofkanzlei entstandenes chrono­logisches Verzeichnis der Berichte und Weisungen mit knappen Auszügen aus den Jahren 1738, 1745—1793 (AB. 136/1—3), ferner die aus dem Archiv der Kommission stammenden Behelfe, die infolge ihrer Einteilung 1 Außer in diese Abteilung gelangte auch in die Abteilung Keichskrieg gegen Frank­reich und in das Mainzer Erzkanzlerarchiv Material aus dem Archiv der Prinzipalkommission.

Next

/
Thumbnails
Contents