Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Reichsarchive von Lothar Gross
Lübeck. Inhaltsverzeichnis: Berichte 1643—1706, Fasz. 1—3; Weisungen 1653 bis 1705, Fasz. 1. Berlin (Preußen) — Reich. 333 München (Bayern). Die Abteilung enthält gleichfalls Material aus verschiedenen gesandt- schaftlichen Archiven, in erster Linie die Berichtskonzepte des Grafen Max Karl Löwenstein, der als Chef der kaiserlichen Administration in Bayern in den Jahren 1705—1710 tätig war, sowie die Originale der an ihn ergangenen Weisungen (Fasz. If, 1 i, lk, bzw. 1 b, 1 d, 1 f, 1 h). Das sonstige Aktenmaterial der kaiserlichen Administration Bayerns zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges liegt in der Abteilung Bavarica. Weiters finden sich auch die Konzepte der Berichte des Freiherrn Johann W. von Widmann aus dem Jahre 1751, die nach dem beigegebenen Elenche „die Zerrüttung der fränkischen Kreisversammlung zu Nürnberg“ betreffen (Fasz. 2 c), ebenso das Aktenmaterial der Mission des Grafen Adam Franz Hartig aus dem Jahre 1778 (Konzepte der Berichte Fasz. 10 d—10 g, Originale der Weisungen Fasz 8). Inhaltsverzeichnis: Berichte 1628—1805, Fasz. la—21c; Weisungen 1639—1805, Fasz. 1 a—11. Reich. Die Hauptmasse dieser Abteilung besteht aus der Korrespondenz der Reichshofkanzlei mit den bei den einzelnen Reichskreisen akkreditierten kaiserlichen Gesandten, die zum Teil auch die Vertreter des Kaisers an den Höfen der drei geistlichen Kurfürsten waren. Sie wurde durch Ausheben der Berichte und Weisungen aus den Abteilungen der Moguntina, Tre- virensia, Württembergica, Wahl-und Krönungsakten, geistliche Wahlakten, Religionsakten, Reichskammergerichtsvisitationsakten, Unions- und Ligasachen und vor allen anderen der schwäbischen Kreisakten gebildet. Ferner wurden die Abteilungen Kur- und Oberrheinischer Kreis und Fränkischer Kreis, die zusammen 65 Faszikel umfaßten (Repertorium Ba = AB. 106) und 1855 noch als selbständige Abteilungen bestanden, zur Gänze in die Berichte aus dem Reich, bzw. in die Weisungen ins Reich eingeteilt. Einzelne Berichte sind wohl auch aus den Miscellanea des Reichsarchivs hinzugekommen; so stammen die in Fasz. 6 a befindlichen Berichte des Kardinals Otto Truchsess von Augsburg aus den Miscellanea. Wie bei anderen Abteilungen der diplomatischen Akten ist auch hier sehr viel Material enthalten, das nicht in der Reichshofkanzlei, sondern in den Kanzleien der einzelnen Gesandten entstanden ist. Von zwei umfangreichen Gesandtschaftsarchiven, jenem für den fränkischen Kreis und dem am Kurmainzer Hof, wissen wir, daß sie zum großen Teil 1807 nach Wien geschafft wurden.1 Es sind auch die Verzeichnisse über das nach Wien geschaffte Mate1 Bericht des Konkommissärs Johann Alois Hügel vom 22. Juli 1807, in StK. Berichte aus dem Reich, Fasz. 312, mit summarischen Verzeichnissen über das aufbewahrte und das vernichtete Material.