Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Reichsarchive von Lothar Gross
Instruktionen — Notenwechsel der Reichskanzlei. 329 Klein von Wisenberg dem Archiv zugekommenen Stücke aus der Zeit Josefs II. zu erwähnen. Aus der Zeit Josefs II. finden sich auch Vorträge in der Abteilung, die ursprünglich dem Kabinettsarchiv angehörten und erst in den letzten Jahrzehnten hier eingeteilt worden sein müssen. An Behelfen ist für die Abteilung ein von Thomayr geschriebenes Aufstellungsverzeichnis vorhanden (AB. 27/1), ferner können für die Zeit Josefs II. und seiner Nachfolger die bereits erwähnten Protokolle, die in chronologischer Reihe kurze Auszüge der dem Kaiser erstatteten Vorträge enthalten (AB. 129/1 und 129/2), herangezogen werden. Das eine derselben (129/1) umfaßt die Jahre 1766—1805 und ist aus der lateinischen Expedition, das zweite umfaßt beide Expeditionen, enthält aber nur die Jahre 1772—1779. Inhaltsverzeichnis: Vorträge 1636—1805, Fasz. 1—8 c. Notenwechsel der Reichskanzlei. Von dieser Abteilung gilt in weitgehendem Maße das von der unmittelbar vorhergehenden Gesagte. Ein Teil der in ihr enthaltenen Stücke hat sicher schon in der Reichshofkanzlei einen gesonderten Körper gebildet. Manches, was in den Pariser Verzeichnissen (oben S. 281 f.) als Korrespondenz der Reichsvizekanzler bezeichnet wird, mag hier darinnen stecken. Unter der Bezeichnung Notenwechsel begegnet uns 1845 die Korrespondenz zwischen Staatskanzlei und Reichsvizekanzler aus den Jahren 1771 bis 1801 als zur Archivfiliale gehörig. Bei der Auslieferung des Jahres 1851 aus der Staatskanzlei gelangte, wie bei der vorgenannten Abteilung, auch aus der Reichshofkanzlei stammender Notenwechsel ins Archiv, das Auslieferungsverzeichnis führt Noten der Reichshofkanzlei an Hofstellen und Private (1 Faszikel), Notenwechsel der Reichskanzlei mit der österreichischen Hofkanzlei (1 Faszikel), Billetten (Noten) von der Staatskanzlei an die Reichshofkanzlei (8 Faszikel) und desgleichen von der Reichshofkanzlei an die Staatskanzlei (11 Faszikel) an. Es ist dies so ziemlich der Hauptstock des heutigen Bestandes. Er kann wohl nur bei der Rückkehr des Reichsarchivs aus Frankreich, als ein Teil der Reichsarchivalien, wrie bereits ausgeführt wurde, unter jene der Staatskanzlei geriet, in die Registratur der Staatskanzlei gekommen sein. Das Verzeichnis des Reichsarchivs von 1860 (AB. 102) führt auch die aus der Staatskanzlei gekommenen Noten (Billetten) an. Ihre jetzige Gestalt hat die Abteilung wohl durch Winter erhalten, der 1884 ein neues Aufstellungsverzeichnis derselben anlegte (AB. 30/10). Zuwachs erhielt der Notenwechsel durch das Geschenk des Freiherrn von Klein aus dem Bartenstein sehen Archiv in Hennersdorf, in dem sich eine ganze Anzahl von Insinuata verschiedener Behörden, vor allem des Hofkriegsrats und der Hofkammer, an die Reichskanzlei befanden. Inhaltsverzeichnis: Notenwechsel der Reichshofkanzlei mit: Hofkammer 1600—1805, Fasz. 1, 2; Vereinigte Hofkanzlei 1628—1802, Fasz. 3, 4; Kabinettsminister Graf Franz Colloredo 1805, Fasz. 5; Hofkriegsrat 1630 bis 1800, Fasz. 5, 6; Obersthofmeisteramt 1713—1804, Fasz. 7; Obersthof