Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Reichsarchive von Lothar Gross
324 Reichsarchive. Stücken der gleichen Provenienz vereinigt und derart der seinerzeit ausgelieferte Bestand nach Möglichkeit rekonstruiert, so daß er heute einen als Schmalkaldische Bundesakten bezeichneten gesonderten Körper innerhalb der Abteilung bildet. Im StA. wurden der Abteilung weiterhin noch Akten der nachstehenden Provenienzen zugewiesen, wobei sich zumeist nicht feststellen läßt, wann diese Zuteilungen erfolgten: 1. eine größere Anzahl der schon 1789 und 1790 von der niederösterreichischen Regierung dem StA. ausgelieferten Akten aus den ersten Jahrzehnten Ferdinands I., soweit sie sich auf das Reich bezogen, sie sind allem Anscheine nach auch aus dem Geschäftsgänge der Hofkanzlei Ferdinands I. hervorgegangen; 2. ein beträchtlicher Teil der 1806 aus dem Archiv der oberösterreichischenRegie- rung in Innsbruck ausgelieferten Reichsakten, so drei Bände über den Landsbergischen Schirm verein, ein Band über den Heideibergischen Verein von 1553 und eine Reihe von Faszikeln mit Akten des 17. Jahrhunderts, heute ganz oder teilweise Fasz. 23, 28, 34, 61, 62, 65, 66, 67, 68, 70, 77; 3. Akten aus der Württembergischen Kanzlei aus den Jahren 1625—1634, die im Dreißigjährigen Krieg in die Hände der Kaiserlichen gefallen waren, heute Fasz. 75, 77, 78, 79, 80. Dazu kamen noch, soweit sich feststellen läßt, einige kleinere Provenienzen wie vereinzelte Stücke aus dem alten österreichischen Schatzarchiv, einiges aus den 1874 von Preußen eingetauschten Akten, ihrer Provenienz nach wohl meist Reichsarchivalien aus der Sammlung Erskein, eine größere Zahl von Aktenstücken der Jahre 1537/38 und 1540—1552 aus der belgischen Abteilung (Repertorium P) und das von der Witwe August von Druffels dem StA. zum Geschenk gemachte Protokoll des niederösterreichischen Kanzlers Johann Albrecht Widmanstetter über die Heidelberger Tagung von 1553 in Fasz. 19. Der als Fasz. 59 b aufgestellte Band „Unions- und Ligasachen 1552—1618“ gehörte früher der Handschriftenabteilung an und ist mit der Sammlung Nostitz ins StA. gelangt. Seiner Provenienz nach stammt er aus der Tätigkeit Philipp Hainhofers, der Agent der Herzoge von Bayern, Pommern und Braunschweig war.1 An Behelfen besteht nebst dem bereits erwähnten Übersichtsverzeichnis Winters (AB. 26/1) und einer von Schwab verfaßten Übersicht über die Schmalkaldischen Bundesakten (AB. 26/2) ein gleichfalls von Winter verfaßtes eingehendes Stückverzeichnis, das indessen nur die Fasz. 1—39 umfaßt (AB. 26/3). Für die Landsberger Schirmvereinsakten die AB. 39/1 und 240. Inhaltsverzeichnis: 1496—1546, Fasz. 1—12; Schmalkaldische Bundesakten 1513—1552, Fasz. 13 a—13 o; 1546—1790, Fasz. 14—85; darunter Heidelberger Verein 1553—1556, Fasz. 19, 22—25, 31; Kreissachen 1554 bis 1556, 1623—1654, 1681, 1682, Fasz. 26—28, 73, 77, 79; Landsberger Schirmverein 1556—1590, Fasz. 32, 34, 35, 37, 38, 39, 41, 42 a, 43—45, 47 bis 52, 54—57. 1 Vgl. hierüber die Ausführungen von Antonius über die Handschriften in Band III.