Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Biographien der Archivbeamten seit 1749 von Franz Hüter

126 Biographien. Tätigkeit an der Akademie, wo er sich durch Hebung des Unterrichts­wesens und Einführung einer strengeren Disziplin verdient gemacht hatte, trat Sch., der schon 1869 den Hofratstitel erhalten hatte, über seinen Wunsch wieder in den auswärtigen Dienst und wurde als General­konsul und österreichischer Delegierter bei der europäischen Donaukom­mission nach Bukarest entsandt (22. Juli 1871). Im Oktober 1873 schied dann Sch. von diesem Posten, um für drei Jahre als Vertreter der otto- manischen Eisenbahnunternehmung in der europäischen Türkei nach Kon­stantinopel zu gehen. Nach zweijährigem Stande der Disponibilität (1876 bis 1878) wurde Sch. im Herbst 1878 in die Kommission für die Ange­legenheiten Bosniens und der Herzegowina und dann mit 17. Juni 1879 in das Min. d. Äuß. zur Revision der administrativen Konzepte in französi­scher Sprache berufen, mit 31. Dez. 1883 aber wieder in den Stand der Disponibilität versetzt, nachdem ihn der Kaiser bereits am 8. März 1880 zum Hofdolmetsch für die orientalischen Sprachen ernannt hatte. Sch. wurde mit 31. Dez. 1885 unter Verleihung von Titel und Charakter eines a. o. Gesandten und bevollm. Ministers in den zeitlichen Ruhestand versetzt und ist am 18. Dez. 1894 gestorben. Schiitter Hans, geb. am 8. März 1859 als Sohn des damaligen Polizei­kommissärs in Vicenza und späteren Regierungsrates und Polizeidirektors in Brünn, Johann Schiitter, wurde nach Absolvierung der philosophischen Studien an der Wiener Universität mit 21. Febr. 1884 als Volontär (un- adjutierter Konzeptsaspirant) am StA. zugelassen, wo er schon durch seine dort betriebenen Forschungen für seine Dissertation (Beziehungen Österreichs zu den Vereinigten Staaten 1778 bis 1781) bekannt war. Im April 1885 trat er einen zehnwöchigen Urlaub nach den Ver. Staaten an, um in Washington Material für den zweiten Band seines Buches „Österr.- ungar. - nordamerikanische Beziehungen“ (1819 bis 1831) zu sammeln. Die Reise war ihm durch ein Stipendium des Unterrichtsministeriums und durch Zuschüsse des Min. d. Äuß., die Arneth ihm vermittelt hat, ermög­licht worden. Mit 24. August desselben Jahres erhielt Sch. endlich ein Adjutum (600 fl.) und wurde am 25. März 1886 zum Archivkonzipisten 2. Klasse ernannt. Die weitere amtliche Laufbahn Sch.s ist folgende: 30. März 1888 Archivkonzipist 1. Klasse, 25. Juni 1898 Titel und Charakter eines Haus-, Hof- und Staatsarchivars, 23. Dez. 1902 Haus-, Hof- und Staatsarchivar, 27. Sept. 1907 Titel und Charakter eines Sektionsrates, 28. Dez. 1908 Sektionsrat, 21. Mai 1909 2. Vizedirektor, 1912 1. Vize­direktor, 1. Dez. 1913 Hof rat und Direktor des StA., 1916 Mitglied des Archivrates, 8. Sept. 1918 Titel und Charakter eines Sektionschefs. Sch. ist mit 31. Okt. 1919 in den Ruhestand getreten, nachdem er bereits seit November 1918 vom Dienste enthoben war. Sch. hat sich um das StA. in mehr als einer Beziehung verdient ge­macht: er hat an dessen innerem Aufbau großen Anteil, förderte durch seine hohen persönlichen Beziehungen des Amtes Rangstellung und erhob durch eine ausgebreitete literarische Tätigkeit, die auf den Schätzen des Archivs beruhte, seinen und der Anstalt Namen. Sch. hatte zunächst, die Arbeit wurde dann von Ankert fortgesetzt, auf Grund des Zettelkataloges

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