Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Biographien der Archivbeamten seit 1749 von Franz Hüter

1840 vergeblich um einen Ofüzialposten im Hausarchiv eingekommen war) im 85. Lebensjahre gestorben. R. war anfangs wohl nur als Schreibkraft tätig, wuchs aber dann unter der Leitung Knechtls und Chmels zum selbständigen Mitarbeiter bei den großen Repertorisierungen der Amtszeit dieser beiden heran. Es ist im einzelnen nicht immer leicht festzustellen, ob die großen und zahl­reichen Urkunden- und Aktenrepertorien, welche von R.s Hand vorliegen, auch von ihm verfaßt sind oder ob er nicht nur die Konzepte der Bear­beiter (vor allem Knechtls und Chmels) reingeschrieben hat. Mehrfach wird auch bei den Konzepten ein Zusammenwirken beider Teile anzu­nehmen sein. Von R.s -Hand stammen die Bände 2 bis 10 des Reper­toriums I (AB. 375), die Repertorien II (378/1 bis 3), III (378/4), IV (379/1), V (380), VI (381/1), VIII (383/1, 2), X (385), XI (386), ad XII (392), XIV (395/1 bis 3), XV (396), XVI (399), XVIII (401), XX a (402) und XXIII (405); bei den Repertorien II (503), VII (504/3), VIII, IX, X (508/1 bis 8), XI (386), XVI (399), XVIII (401) ist er auch an den zuge­hörigen chronologischen Zettelkatalogen und damit wohl auch an der Re­gistrierung nach den Originalen beteiligt. Mit der Verzeichnung der Ur­kunden ging die konservierende Arbeit an denselben Hand in Hand; die Urkunden wurden in Umschläge gelegt und auf diese von Knecht! und R. kurze Regesten geschrieben — bei den Tausenden von Stücken, die durch R.s Hand gingen, eine Riesenarbeit, welche in ihrem Werte hinter der der Repertorien nur wenig zurücksteht. Von R.s Hand stammt weiters der zweibändige Index zu den älteren Reichsregisterbüchern (vor 1520), der freilich in der Hauptsache auf Chmels, aber auch auf R.s Regesten­zetteln aufgebaut sein dürfte (AB. 326 und 486) und — im Zusammenhang damit — ein Verzeichnis der älteren Wappenbriefe (AB. 480). Er führte bis 1850 auch den Zettelkatalog der Handschriftenabteilung (AB. 542 c). R. hat unter Leitung Knechtls und Chmels hervorragenden Anteil an der Repertorisierung der Reichskanzleiakten (von R. geschrieben: AB. 105, 106, 108/1 bis 6, 8, 16, 17; 110, 111, 416) und des Venezianischen Archivs (von R. geschrieben: AB. 458/2, 459, 460). Auch hier ist die Scheidung der Verfasserschaft schwierig, die beiden Archivare dürften an den von R. geschriebenen Bänden mitgearbeitet haben. Auch zum Repertorium des Lothringischen Archivs (Abt. II, AB. 308/4) hat Knechtl die Vorarbeit geleistet. R.s eigenes Werk dürften jedoch die Aus­lieferungsverzeichnisse der belgischen Adelsakten (AB. 323) und der Schlackenwerther Herrschaftsakten (457) sowie die Aufstellungsverzeich­nisse zur Großen Korrespondenz (AB. 29/5), zum Lothringischen Archiv (309) und zu den Belgica (195) sein, die nach den Faszikelüberschriften hergestellt sind; das gleiche gilt von den alphabetischen Zettelkatalogen zu den Reichs- und Regentenakten (AB. 242), zur Großen Korrespondenz (258 u. 287) und zum Lothringischen Hausarchiv (481), welche auf Grund der Repertorien hergestellt werden konnten. VonR. stammen ferner Gesamt­übersichten der Archivbestände (AB. 4) und der Repertorien (AB. 16). Neben Tausenden von Repertorienseiten und Urkundenaufschriften hat R. zahlreiche Reinschriften der Amtsakten des Archivs geschrieben 124 Biographien.

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