Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Staatenabteilungen (Vereinigte Diplomatische Akten)
580 Staatenabteilungen: B. Außerdeutsche Staaten. strative Akten 1830—1838 und 1848—1860; Fasz. 1—78 Varia 1396—1815; 79, 80 Varia s. d.; 81 geschriebene Zeitungen 1559—1576; 82 Mallorca und Menorca 1710—1718; 83 Druckschriften 1763—1778.1 Tripolis.1 2 Die Akten der Abteilung Tripolis bestehen ihrer Provenienz nach teils aus solchen der Reichshofkanzlei, teils aus solchen der Staats(hof)kanzlei. Erster« sind 1809 nach Paris abtransportiert, 1814—1816 aber wieder nach Wien zurückgebracht und dem StA., das sie schon seit 1807 besaß, dauernd übergeben worden. Ob auch die Staats(hof)kanzleiakten dieses Schicksal geteilt haben, ist ungewiß. Sicher ist, daß die alte Registratur der Staatskanzlei 1811 derartige Akten verwahrt hat. Vielleicht schon 1829, spätestens aber 1851 sind diese Akten dem StA. (Filiale B unter Bitermann) übergeben worden. Später hat sie Károlyi verwaltet. — Bestände: 4 Fzz. Berichte, Weisungen und Varia 1724—1795.3 Türkei. In den Fünfzigerj ähren des 18. Jahrhunderts sind dem StA. die ersten einschlägigen Bestände — teils aus der Sammlung des Grafen Johann von Oedt, teils aus der Reichshofkanzlei — zugekommen, 1772 ein Aktensplitter aus dem Grazer Schatzgewölbe und 1783 von der Hofkanzlei vermutlich jene die Türkei betreffenden Reichshofkanzleiakten, die sie in den Fünfzigerjahren von der Reichshofkanzlei erhalten hatte. 1789 hat die niederösterreichische Regierung die einschlägigen Akten aus der Hofkanzlei Ferdinands I. an das StA. abgegeben. Die Reichshofkanzleiarchivalien hat dieses 1807 übernommen. Diese sowie ein, wie es scheint, nicht allzu beträchtlicher Teil der türkischen Staats(Hof)kanzleiarchivalien sind 1809 von den Franzosen nach Paris abtransportiert worden. Das „türkische Archiv“ des StA. scheint ihnen entgangen zu sein. Was an Staatskanzleiarchivalien rechtzeitig geflüchtet und 1810 wieder in die alte Registratur der Staatskanzlei zurückgebracht wurde, setzte sich aus zwei verschieden organisierten Aktenfolgen zusammen. Die ältere bis 1753 reichende Folge bestand zum größten Teil aus jenen 104 Faszikeln, die 1753 vom Hofkriegsrate mit dem türkischen Referate an die Staatskanzlei übergegangen waren,4 sowie aus jenen viel geringfügigeren Staats(Hof)kanzleibeständen dieses Zeit1 AB. 108/16 (Reichshofkanzlei, Knechtl mit Nachträgen von Rosner); 241 (einige Zettel Bitermanns hiezu); 188/2 und 259/1 (Wocher zu Staats [Hof] kanzlei 1705—1806); 40/59 (Thomayr u. a. zu Hofkorrespondenz, Korrespondenz' und Varia samt einem von L. v. Cischini verfaßten Verzeichnis der Hispanica diversa von 1571—1761, „so unter denen Prager Akten anhero gekommen“); 40/37 (Thomayr zu 1800—1836); 40/38 (Winter bis 1829); 277 (Lampel zu Hofkorrespondenz); 278 (Lampel zu Korrespondenz bis 1659). — In Registr. des StA. 160/1931 ein Verzeichnis der Archivbestände zur Geschichte Spaniens bis zum Ausgang des 16. Jahrhunderts. s Vgl. auch Barbareskenstaaten, Tunis und Türkei. 3 AB. 108/17 (Reichshofkanzlei, Rosner), 200/1, 2 (Károlyi). * Ein Verzeichnis der Tunis, Tripolis und Algier betreffenden Archivalien dieser Herkunft von 1725—1729 in StK., Interiora 36. — Vgl. hiezu II. Kretschmayr, Österr. Zentralverwaltung II/2, 421 f.