Historische Blaetter 3. (1921-1922)

Eduard v. Wertheimer: Neues zur Orientpolitik des Grafen Andrássy (1876-1877)

slave ou autre est exclu; en revanche la Bulgarie, l’Albanie et le reste de la Roumélie pourraient étre constituées en états indépendants'; la Thessalie3, une partié de l’Epire et Hie de Crete pourraient étre annexées ä la Gréce; Constantinople avec une banlieue dönt la circonscription reste ä déterminer pourrait devenir vilié libre. Leurs dites Majestés constatent d'avoir rien ä changer ä ces vues et déclarent de nouveau rouloir les maintenir comme bases de leur action politique ultérieure. Article 4 Les hautes parties contractantes s’engagent ä tenir secrétes les stipulations de la présente convention qui sera ratifiée et dönt les ratifications seront échangées á Vienne dans l’espace de quatre semaines ou plutőt si faire se peut. En fői de quoi les pjénipotentiaires respectifs l’ont signé et y ont apposé le sceau de leurs armes. • Fait ä Budapest le quinziéme jour du mois de janvier de Fan mii hűit cent soixante dix sept. Andrássy. Novicov3. In Berlin war man, wie dies Graf Károlyi aus der ganzen Haltung Bülows, des eingeweihten Stellvertreters Bismarcks, entnehmen konnte, in der Erwartung, volle Kenntnis von den Verhandlungen in Budapest zu erhalten. Sollte das nicht geschehen, meinte der Berliner Bot­schafter, so würde sich die „hier so tief eingewurzelte Empfindlich­keit“ leicht in Mißtrauen umwandeln, „welches den guten Willen, den wir deutscherseits im Hinblick auf Eventualitäten Italiens ge­genüber uns zu gewinnen, so viel Interesse haben, anzuregen und zu kräftigen, nicht geeignet sein dürfte“*. Anfangs Jänner wurden denn-auch von Károlyi dem nach Berlin zurückgekehrten Fürsten Bismarck die auf die Militärkonvention bezüglichen Akten mitgeteilt, nach dem Wunsche Andrássys als Beweis dafür, daß er „mit rück­haltloser Offenheit und ganzem Vertrauen“ dem Berliner Kabinett bei bevorstehenden wichtigen Entschlüssen Aufklärung geben wolle. Bismarck hatte nur Worte des Lobes für Andrássys ruhige und feste Sprache während des ganzen Laufes der Verhandlungen und daß eine Kollision zwischen Österreich-Ungarn und Rußland vermieden wurde — ein Resultat, das am besten den Wünschen und der Politik Deutschlands entspreche. Der Reichskanzler äußerte nur Zweifel dar­über, ob Rußland im Falle einer Niederlage wirklich in der Lage ^ein werde, die Bestimmungen der Militärkonvention, Serbien betreffend, einzuhalten oder einhalten zu können. Über die territorialen Be­stimmungen sagte Bismarck dem Grafen Károlyi ganz vertraulich, daß er, besonders aber Kronprinz Friedrich Wilhelm, mit jeder 1 Im „projet primitif“ hieß es: „autonomes“, wofür Gortschakow: „indépendants“ vorschlug. 3 Desgleichen enthält das „projet primitif“ die Worte: „la Thessalie et File de Crete“. Dem Verlangen Gortschakows entsprechend wurde nach „... Thessalie ...“ „... une partié de l’Epire ...“ eingeschaltet. 3 Eigenhändige Unterschriften. 4 Károlyi an Andrássy, 20. Oktober 1876. W. St. A.

Next

/
Thumbnails
Contents