Hidrológiai tájékoztató, 1973

Abweichung der Schüttungen (in%) vom langjáhrigen Mittel. Die Vorhersage wurde für Karstgebiete ausgear­beitet, doch kann die prozentuelle Gestaltung der Quellschüttungen auch für nicht karstige Gebiete als Náherungswert angenommen werden. Tn Bergbau­gebieten ist z. B. zu berücksichtigen, dass die Quell­schüttungen auch durch den Bergbau beeinflusst sind, alsó eine erhöhte Bergwasserförderung einen Rück­gang der Quellschüttungen, eventuell ein Versiegen herbeiführen kann. Die Vorhersage der Quellschüttungen ist für die Praxis bedeutungsvoll, da sie den Betriebstráger der von Quellen gespeisten Wasserwerken zumindest ein proportionales, an die Vorjahre vergleichbares Bild über die wahrscheinliche Quellschüttung (%) cibt und somit die Wasserversorgung sicherer gestaltet. Frau Dr. Lévárdy, F.—Dr. Scheuer, Gy.—Frau Tóth,!.: Die hydrogeologischcn Verhaltnisse des Badcorts Balf und Umgebung In Verbindung mit der Rekonstruktion des Badeorts Balf wurden hydrogeologische Untersuchungen durch­geführt, um festzustellen, welch grosse Quellschüttung bei kontinuierlichem Gebrauch zu erwarten ist, fer­ner um die günstigste Form der Quellfassung zu er­mitteln. Gemáss den Untersuchungen stehen zum Zwecke des Badebetriebs 200 l'Min Mineralwasser zur Ver­lügung. Am zweckmassigsten wird das Wasser über Rohrbrunnnen grossen Durchmessers gewonnen. die die tatsáchlichen Wassertrager anzapfen. Nach den mikropaláontologischen Untersuchungen der aus den Bohrungen geborgenen Gesteine stammt clas Mineralwasser aus Sandschichten des mittleren :ortonischen Stockwerks bzw. aus den Rissen im obertortonischen Leithakalkstein. Das Tal des Balfer­baches ist an einer Bruchlinie entstanden wobei For­mationen verschiedenen Alters und Entwicklung nebeneinander anstehen. In Übereinstimmung mit den früheren Feststellungen erfáhrt das Mineralwasser aus Niederschlágen seine Neubildung. Als Einzugsgebiet und Einsickerungs­stelle der Niederschláge können die im Hügelzug Rust — Fertőrákos in grösserer Ausdehnung an der Ober­llache auffindbaren tortonischen Formationen ange­geben werden. Gemáss den chemischen Analvsen gehören die Quellen in chemischer Hinsicht in die Gruppé der kalzi um—magnesium—hy drokarbonathal t i gen sul f ati ­gen schwefeligen Wasser. Dr. Tóth, A.: Gesehichle der Trinkkur in Hévíz In der zweiten Hálíte des letzten Jahrhunderts wurde das Heilwasser von Hévíz noch nicht zur Trinkkur verwendet. Anfangs dieses Jahrhunderts aber wurde bereits auf hohem technischen Stand für Trinkkur geeignetes Wasser aus dem zu Badekur 'oe­nützten Seewasser gewonnen. In den dreissiger Jahren wurde der Emanationgehalt im für Trinkkur ver­wendeten Heilwasser künstlich angereichert. Die Árzte der balneologischen Station Hévíz habén auch den Indikationsbereich der Trinkkur ausgearbeitet. Seit 1941 wird das Wasser für die Trinkkur aus artesischen Brunnen gewonnen. In den letzten Jahren werden von den Baderarzten in Hévíz seltener Trinkkuren verordnet, dieses Heilverfahren hat an Beliebtheit ei ngebüsst. Dr. Bendefy, L.: I'Ian liir Desikkation des Balaton-Sees aus dem Jahre 1776 vom Ing. Sámuel Krieger (Die hydrograpKischen Verhaltnisse des Balaton in der Türkenzeit.) Zur Zeit der Türkenherrschaft war der Balaton nahezu anderthalb Jahrzente hindurch die Grenze zwischen jenen Gebeiten, die dem ungarischen König bzw. dem türkischen Sultan Steuer zahlten. Die mili­tarischen Interessen und der militárische Schutz des Friedens erforderten gleichfalls einen möglichst hohen Seewasserstand. Dieser wurde durch künstlichem Aufstau tatsáchlich erzielt. In der Natúr auffindbare Spuren dieses hohen See­wasserspiegels am Balaton sind die am südlichen Ufer besonders gut entwickelten und erhaltenen Abrasionsterrassen mit 109,5 m durschnittlicher Höhe dem Meer sowie die ebenfalls am südlichen Ufer in áhnlicher Höhe gebildeten Wehrungen. Über diesem natürlichen Zustand sind aus der Zeit zwischen 1514 und 1774 zahlreiche kartographiscne Darstellungen als Manuskript sowie Beschreibungen erhalten. Von diesen reproduziert die Studie die bei­nahe vollstándige und textgetreue ungarische Über­setzung des ausführlichen, lateinisch verfassten, Be­richts von Sámuel Krieger an den kaiserlichen Hof über dem Zustand des Balaton im Jahre 1776. Hier­aus geht hervor, dass wáhrend Sámuel Mikoviny um 1735 den Seewasserstand auf einer Höhe von 110,6 m über dem Adriatischen Meer feststellte, der Seewasser­spiegel bis 1776 lediglich um 1,2 m gesunken ist. Der Seewasserspiegel lag alsó nach den mehrfachen Nivellierungen von Krieger 109,4 m hoch über dem Adriatischen Meer. Diese Anderung stimmt gut mit den Forschungsergebnissen des Professors Shnitnikov am Aralsee überein. VI

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